Hintergrund Schloss Dallau

07.10.2020 UPDATE: 07.10.2020 18:40 Uhr 51 Sekunden

Die Burg bzw. das Schloss in Dallau wurde um 1300 gegründet und zweimal zerstört. Der erhaltene dritte Bau ist dreigeschossig, angebaut ist ein Turm, der zur äußeren Zwingermauer gehörte.

Die Baugeschichte war wohl ein dynamischer Prozess: Es wurden immer wieder Teile angebaut und repariert. 1416 erwarb der Deutsche Orden den halben Ort Dallau – und die Rechte an dem gesamten Burgareal. Unter der Regie des Deutschen Ordens entstanden die Wasserburg und die Vorburg an der Elz. Der heute noch erhaltene Palas wurde an die Ringmauer angebaut. Die Vollgeschosse werden auf das Jahr 1438, das Dachgeschoss auf das Jahr 1451 datiert.

Die Zerstörungen im Bauernkrieg, als Aufständische 1525 die Burg eroberten, waren wahrscheinlich nur gering. In den Jahren 1529/30 wurde das Gebäude stark umgebaut, als größte Baumaßnahme wurde ein Küchenanbau erstellt. Am Kamin ist diese Jahreszahl dokumentiert.

Nach 1530 hat sich im Gebäude nichts Wesentliches mehr geändert. 1668 übernahm die Kurpfalz das Wasserschloss. Der Zustand wird in den Aufzeichnungen von 1736 wie folgt beschrieben: "Ein baufälliges Schlösslein".

Die erste wissenschaftliche Beschäftigung erfuhr das Schloss durch die Untersuchungen von Bruno König und Franz Meszmer in der Dallauer Ortschronik von 1974. Durch den Neubau des Bankgebäudes wurden archäologische Grabungen nötig, die 1976 zu weiteren Erkenntnissen führten. 1975 kaufte die Gemeinde das baufällige Schloss. 1977 gab es vom Landesdenkmalamt den Auftrag für eine Bauaufnahme. Die Sanierung begann 1989 und dauerte bis 1995.