Hintergrund - Neckar-Odenwald-Kliniken informieren über Geburtshilfe

16.01.2020 UPDATE: 16.01.2020 18:00 Uhr 1 Minute, 46 Sekunden

Neckar-Odenwald-Kliniken informieren am 23. Januar in Mosbach zum Thema Geburtshilfe

Um weitere Kommunikation bemühen sich die Verantwortlichen der Neckar-Odenwald-Kliniken in Bezug auf vorgesehene Umstrukturierungen. So wird über die geplante Schließung der Geburtshilfe am Standort Mosbach am Donnerstag, 23. Januar, um 18 Uhr informiert. Dabei werden Klinikgeschäftsführer Frank Hehn und der Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Dr. Winfried Munz, in der Mensa des Ärztehauses am Standort Mosbach die geplanten Umstrukturierungen der beiden Krankenhausstandorte der interessierten Bevölkerung vorstellen und in diesem Zusammenhang aufzeigen, warum die Schaffung einer zentralen Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe in Buchen elementarer Bestandteil dieses Konzepts ist.

"In den vergangenen Wochen sind verständlicherweise sehr viele Fragen, Anregungen und Vorschläge bei uns eingegangen", erklären Hehn und Munz im Vorfeld des Termins, bei dem man mit Bürgern ins Gespräch kommen und werdende Eltern davon überzeugen will, dass diese am Standort Buchen "in einer leistungsfähigen Geburtshilfe medizinisch und persönlich sehr gut betreut sein werden".

Insbesondere wollen beide auch die Vorteile einer zentralen Geburtshilfe mit über 1000 Geburten (so das Ziel) ausführen. Erläutert werden soll von Dr. Munz auch die schwierige Personalsituation der Hebammen in Mosbach, die "wahrscheinlich mittelfristig ohnehin ein Betreiben der Station nicht mehr möglich mache", wie es in der Ankündigung der Informationsveranstaltung formuliert ist. "Schon jetzt fehlen uns mehrere Hebammen und der Arbeitsmarkt ist komplett leergefegt. In Buchen können wir hingegen auf ein sehr gut aufgestelltes Beleghebammensystem der Praxis ,Kugelrund zurückgreifen. Deshalb sind wir gerade mit den Mosbacher Hebammen in intensiven Gesprächen, so dass diese zukünftig in Buchen arbeiten können", erklärt Munz im Vorfeld.

Zudem wollen Hehn und Munz darlegen, dass die Zentralisierung zu einer Stärkung der für Frauen aller Altersstufen wichtigen Abteilung für Gynäkologie und dort vor allem der operativen Expertise führen werde. Man wolle für verschiedene Erkrankungen wie zum Beispiel Endometriose Zentren bilden und auch die Betreuung von Krebspatientinnen ausweiten. Da die Allgemeinchirurgie ebenfalls in Buchen konzentriert werden soll, habe man in diesen Bereichen damit alle Experten an einem Ort.

"Natürlich ist uns klar, dass der Verlust der Geburtshilfe in Mosbach ein schmerzhafter und emotionaler Schritt ist. Aber dies ist noch immer die weit bessere Alternative als ein Landkreis komplett ohne Geburtshilfe", so der Geschäftsführer und der Chefarzt. Auch dürfe man eben nicht die Augen vor langfristigen Entwicklungen im Gesundheitssystem verschließen, in der kleine Geburtshilfen nicht mehr vorgesehen seien. Diese Argumente wolle man aber mit viel Zeit für Diskussionen am 23. Januar werdenden Eltern und der interessierten Bevölkerung vorstellen. (lra) 

Info: "Die Diskussionen um die Schließung der Geburtshilfe in Mosbach haben keine Auswirkungen auf die aktuelle Betreuung dort" – das betonen die Klinik-Verantwortlichen. Die Geburtshilfe stehe werdenden Eltern derzeit uneingeschränkt zur Verfügung. Regelmäßig werde zudem zu Informationsveranstaltungen eingeladen, Termine sind auf der Webseite der Kliniken abrufbar.