Hintergrund Historie des Studios Kemen

Ein Blick auf die Historie des Studios Kemen

20.08.2020 UPDATE: 20.08.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 27 Sekunden

Weinheim. (wit) Fast 44 Jahre lang war das Studio für Tanz von Irene Kemen in Weinheim der Inbegriff des Tanzes schlechthin – von Anfang an. Am 28. Februar 1977 eröffnete Kemen am Marktplatz ihr erstes Studio. Bereits ein Jahr später erfolgte eine erste öffentliche Aufführung auf der Bühne des Rolf-Engelbrecht-Hauses. Die Resonanz der Tanzschüler war von Anfang an so groß, dass bald neue Räumlichkeiten gesucht und in der Alten Turnhalle im Ulner Stift auch gefunden wurden. Nach einer aufwendigen Umbauphase wurde dort am 7. April 1981 das neue Studio eröffnet. Den Festvortrag hielt dabei der Wormser Philosoph Professor Richard Wisser zum Thema "Vom Tanzen als Leitfaden leibhaften Kunst- und Weltverständnisses".

In den folgenden Jahren häuften sich öffentliche Veranstaltungen. Besonders ereignisreich war 1989 mit dem dritten großen Ballettabend "Tanz bewegt die Welt"; anschließend mit einem Auftritt in der Tübinger Museumsgesellschaft zum Thema "Höfische Tänze", die danach auch im Rahmen des ersten historischen Wochenendes in Weinheim gezeigt wurden; schließlich dann auch noch mit der Aufführung von "Pinocchios Abenteuern" beim ersten Weinheimer Kultursommer. Auch anderen Künstlern bot das Studio Gelegenheit, sich zu präsentieren; so etwa Barbara Thompson mit spanischem Tanz und Flamenco oder Ruth Becker, einer ehemaligen Schülerin, mit Modernem Tanz unter dem Titel "Innenräume".

Von 1997 bis 2001 ließ sich Irene Kemen zur Atemtherapeutin nach der Methode Ilse Middendorf ausbilden – "weil Tanz und Atem eine unzertrennliche Einheit bilden", wie sie bis heute sagt. 2001 eröffnete sie dann im Pförtnerhaus des Ulner Stifts eine Praxis für Atemtherapie. Ein weiterer Höhepunkt war 2002 der sechste Ballettabend "DanceDimension", der gleich zweimal in der vollbesetzten Stadthalle aufgeführt wurde. 2005 gab es den siebten Ballettabend unter dem Titel "(E)Motion and Movement", unter anderem mit dem Märchenballett "Peterchens Mondfahrt". Fünf Jahre später folgte der achte Ballettabend mit dem Titel "Du" und der bis heute unvergessen gebliebenen Neuinszenierung des Märchenballetts "Aschenputtel".

2012 wurde das 35-jährige Bestehen des Studios mit zahlreichen Veranstaltungen groß gefeiert, unter anderem mit der Compania Solera unter dem Titel "Getanzte Leidenschaft" sowie sogar mit der Einrichtung eines Kerwetreffs mit Namen "chezKemen" im Hof vor dem Studio. Ebenfalls unvergessen ist die Jubiläums-Inszenierung des "Nussknackers" beim neunten Ballettabend im Januar 2013. 2017 schließlich fanden anlässlich des 40-jährigen Studiojubiläums zwei Aufführungen direkt im Studio statt; zudem gab es einen Herbstworkshop mit Michelle Prelle von der Staatlichen Hochschule Mannheim.