Hintergrund - Friedrich Brecht

27.08.2019 UPDATE: 27.08.2019 19:25 Uhr 57 Sekunden

"Friedrich Brecht" war jahrzehntelang das Lebensmittelgeschäft und gleichzeitig der "Baumarkt" in Michelfeld. Neben Kolonialwaren waren bei "Käs und Stahl" auch Kohle, Kurzwaren oder, wenn es darauf ankam, auch ein halber Sack Zement samt Schubkarre erhältlich. Um 1830 wurden in dem Gebäude im alten Ortskern eine Metzgerei und eine Gaststätte betrieben. Noch heute zeugen schwere Haken an der Decke zum Aufhängen des Fleisches davon. Ab 1895 ist es als Eisenwarengeschäft von Friedrich Brecht bekannt. "Herde und Öfen" sowie "Wasserleitungs-Bedarf" war auf der Fassade zu lesen, wie ein undatiertes Bild zeigt, das heute neben der stabilen Ladentheke hängt. Diese wurde vom Michelfelder Schreiner Altstadt vermutlich nach dem Zweiten Weltkrieg gebaut und zeugt noch heute davon, was die späteren Inhaber Reinhold Bender und Dieter Brust im Angebot hatten. Die Beschriftung an den Schubladen mit Nudeln oder Grieß ist noch zu lesen.

Lange Zeit waren dann die Lichter im historischen Laden aus, für einige Zeit wurden später Kleider verkauft, nach der Geschäftsaufgabe wurde Uwe Richter aufmerksam. Bei ihm ging es aber weniger darum, ein Geschäft zu eröffnen. Der Platz im heimischen Keller war schlichtweg zu klein geworden für die unzähligen Schiffsmodelle, erzählt er. Und so kam der historische Laden zu neuem Glanz: Die kleine Glasvitrine, vermutlich waren einst Süßigkeiten oder Käse darin gelagert, ist heute mit verschiedenen Modellen von Uwe Richter gefüllt. Auf der Theke hält er neben Windspielen auch den Samen für die "Angelbachtaler Blumenwiese" bereit, und im hinteren Ladenbereich hat er seine Bastelecke. (ram)