Hintergrund - Fragen an Brandtner nach dem Bürgerdialog

22.09.2021 UPDATE: 22.09.2021 06:00 Uhr 1 Minute, 2 Sekunden

Nach dem Bürgerdialog stellte sich Franziska Brantner den Fragen der Rhein-Neckar-Zeitung: 

"Die verpatzte Chance" hat der "Spiegel" am Samstag über die Grünen getitelt. Wer hat die Chance Ihrer Meinung nach verpatzt? Ihre Spitzenkandidatin Annalena Baerbock?

Im Moment kämpfe ich um jede Stimme, damit wir das Land voranbringen. Ich halte nichts davon, schon vor der Wahl Wahlanalysen anzustellen.

Bewegen die Menschen auf dem Land andere Themen als die in der Stadt?

Die Umsetzung ist auf dem Land eine andere als in der Stadt. Wenn wir beispielsweise über den öffentlichen Nahverkehr reden, dann ist das in Buchen ein völlig anderes Gespräch als in Heidelberg. Aber die wichtigen Themen, die die Menschen bewegen, sind überall die gleichen, egal, wo ich hinkomme: Klima, Naturschutz, soziale Gerechtigkeit.

Was antworten Sie dem Odenwälder, der nicht möchte, dass in seiner Heimat gesunder Wald gerodet wird, um dort Windräder zu errichten?

Zunächst einmal bin ich sehr froh darüber, dass wir im Land die Solarpflicht auf den Hausdächern durchgesetzt haben. Dadurch stellen wir sicher, dass auch die Städte und nicht nur das Land zur Energiewende beitragen. Das würde ich mir bundesweit wünschen. Was die Windkraft angeht: Sie muss naturverträglich sein. Wir haben uns dafür entschieden, dass wir zwei Prozent der Waldfläche für die Windkraft nutzen: Das ist nicht das Ende der Welt, zumal die Waldfläche in Baden-Württemberg in den letzten Jahren zugenommen hat.

Mit welchem Wahlergebnis gehen Sie am Sonntagabend zufrieden zu Bett?

Ich hoffe nicht auf Prozente, sondern darauf, dass es keine Große Koalition mehr geben wird, das wäre tödlich für das Land. Ein "Weiter so" darf es nicht geben! (rüb)