Hintergrund Containern

Geldstrafen für Supermärkte

13.12.2018 UPDATE: 13.12.2018 18:45 Uhr 1 Minute, 8 Sekunden

Geldstrafen für Supermärkte

In Deutschland ist Containern verboten - aber wie sieht es in anderen Ländern aus? Während den Deutschen ihr Müll heilig ist, gilt er in Österreich und der Schweiz als "herrenlos". Und in Frankreich machen sich Supermärkte sogar strafbar, wenn sie Essen wegschmeißen. Ein Blick auf die Europakarte:

> Österreich und die Schweiz: Hier ist Containern erlaubt. Anders als in Deutschland gilt Müll nämlich als "herrenlose Sache". Das heißt: Was weggeworfen wird und nicht für Dritte bestimmt ist, gehört niemandem. Das Aufbrechen von Schlössern zählt aber als Sachbeschädigung. Außerdem darf man in der Schweiz nicht über den Zaun klettern, um an Mülltonnen zu gelangen.

> Frankreich hat 2015 als erstes Land überhaupt ein Gesetz beschlossen, um Lebensmittelverschwendung zu bekämpfen. Die dort unter dem Namen "Loi Garot" bekannte Vorschrift gilt seit Februar 2016. Seitdem dürfen Supermärkte übrig gebliebene Lebensmittel nicht mehr ungenießbar machen, indem sie Reinigungsmittel darüber kippen. Tun sie es trotzdem, droht ihnen eine saftige Geldstrafe: 3750 Euro müssen die Märkte für das sogenannte Bleichen von Lebensmitteln mit Chlor zahlen. Außerdem sind sie dazu verpflichtet, ihre überschüssigen Waren an gemeinnützige Einrichtungen abzugeben. Demnach müssen Geschäfte mit einer Fläche von mehr als 400 Quadratmetern eine Partnerschaft mit einem karitativen Verein eingehen. Was dann noch übrig ist, wird zu Tierfutter verarbeitet oder findet als Kompost in der Landwirtschaft Verwendung. Die letzten ungenießbaren Reste wandern meistens in Biogasanlagen und werden dort verbrannt.

> Italien zog 2016 als zweites Land mit einem Gesetz gegen Lebensmittelverschwendung nach. Das erlaubt es Supermärkten unter anderem, verzehrbare Waren auch nach Ablauf des Verkaufsdatums noch zu spenden. In Finnland gibt es eine ähnliche Regelung auch für Cafés, Restaurants und Krankenhäuser. Außerdem bekommen die Firmen in Italien steuerliche Vorteile.