Mit dem Buch „Glücksbäckerei“ gewann Josefine Junker den Regionalentscheid. Foto: privat
Region Wiesloch/Walldorf. (RNZ) Erst als Siegerin ihrer Schule, nun auch auf Kreisebene: Josefine Junker vom Hebel-Gymnasium in Schwetzingen hat den Kreisentscheid Rhein-Neckar West des diesjährigen Vorlesewettbewerbs gewonnen. In dieser Runde las die junge Schülerin aus dem Buch "Die Glücksbäckerei" von Kathryn Littlewood vor. Organisiert wurde der Kreisentscheid, bei dem Schülerinnen und Schüler der sechsten Klassen mitmachen können, von der Stadtbibliothek Wiesloch.
Coronabedingt fand der Regionalentscheid des Vorlesewettbewerbs digital per Video-Einreichung statt. Die acht Siegerinnen und Sieger der einzelnen Schulen konnten ihren Vorlesebeitrag bis Mitte Februar aufzeichnen und über das Video-Portal des Wettbewerbs hochladen. Ende Februar traf sich dann die Jury – bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern aus Buchhandel, Bibliothek und Schule – um einen Sieger zu ermitteln. Zuvor hatte bereits jeder für sich die eingereichten Videos der teilnehmenden Kinder genau studiert und einen Bewertungsbogen ausgefüllt.
Beim Treffen der Jury zeigte sich allerdings, dass das Ergebnis nicht ganz eindeutig war: Nicht alle hatten das gleiche Kind auf dem ersten Platz. Deshalb wurden erst einmal die Favoriten ermittelt und dann die vergebenen Punkte addiert. So stellte sich recht deutlich Josefine Junker als Siegerin heraus. Nun steht für sie die nächste Runde an: der Bezirksentscheid, der ebenfalls nur digital stattfinden wird.
Zwar fiel in diesem Jahr weg, dass die Kandidatinnen und Kandidaten auch einen fremden Text vorlesen müssen. Allerdings hatte die Jury bei der digitalen Variante des Contests die Möglichkeit, sich die Filme mehrmals anzuschauen und musste nicht nur nach dem ersten spontanen Eindruck bewerten. Weil bereits alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer Schul- und Klassensieger sind, bekommen sie einen Buchpreis und eine Urkunde mit der Post zugeschickt.
Insgesamt etwa 350.000 Sechstklässlerinnen und Sechstklässler haben in diesem Jahr an den einzelnen Vorlesewettbewerben teilgenommen. An den Vorlese-Entscheiden der Städte und Landkreise beteiligen sich in diesem Jahr bundesweit mehr als 4300 Schulsiegerinnen und Schulsieger. Ziel bei dem seit 1959 stattfindenden Vorlesewettbewerb ist die Freude am Lesen zu wecken, die Begeisterung für Bücher in die Öffentlichkeit zu tragen und die Lesekompetenz von Kindern zu stärken.
Als einer der größten Schülerwettbewerbe Deutschlands wird der Vorlesewettbewerb von der Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels veranstaltet und steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten. Gefördert wird er vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Die Etappen führen von der Schule über Stadt-/Kreis-, Bezirks- und Länderebene bis zum Bundesfinale, das dieses Jahr voraussichtlich im Juni in Berlin stattfinden wird. Die rund 600 Regionalwettbewerbe werden von Buchhandlungen, Bibliotheken, Schulen oder anderen kulturellen Einrichtungen organisiert.