Im Palatin spielen die Heidelberger Sinfoniker unter der Leitung ihres Dirigenten und künstlerischen Leiters, Johannes Klumpp, derzeit weitere Werke von Joseph Hadyn ein. Foto: Christian Bartle
Wiesloch. (RNZ) Die Heidelberger Sinfoniker setzen im Moment ihr Haydn-Projekt fort und sind deshalb für Aufnahmen im Wieslocher Palatin zu Gast: Der "Heidelberger Haydn" sei ein Ausbund an Dynamik, Frische, Wildheit, Humor und Überraschungsreichtum. "Ich freue mich, dass die Reise weitergeht, der Zyklus vollendet wird", sagte der künstlerische Leiter Johannes Klumpp im Vorfeld. Das ambitionierte Ziel der Heidelberger Sinfoniker, die als Haydn-Experten gelten, ist es, bis zum 300. Jubiläum des Komponisten im Jahr 2032 die Gesamteinspielung seiner Sinfonien zu vollenden. Daran arbeiten die Musiker unermüdlich und veranstalteten nun am Samstag ihr bereits zweites Werkstattkonzert im Palatin. Dieses wurde per Livestream auf die Internetseite des Palatins übertragen und ist dort ab sofort abrufbar.
Nach den von Publikum und Presse umjubelten Konzerten mit dem Dirigenten Johannes Klumpp festigte sich bei den Heidelberger Sinfonikern der Wunsch nach einer vertiefenden Zusammenarbeit: mit dem Komponisten Joseph Haydn und nach einer Fortsetzung der Gesamteinspielung aller seiner Sinfonien in dieser neuen Konstellation. Johannes Klumpp machte bereits mit seinen Interpretationen und Einspielungen der Werke Wolfgang Amadeus Mozarts auf sich aufmerksam und gilt als ausgewiesener Experte für historische Aufführungspraxis. "Meine musikalischen Begegnungen mit den Heidelberger Sinfonikern waren immer Reisen zum Glück. Idealismus, Liebe zur Musik und technische Perfektion paaren sich hier mit dem Willen zum ganz Besonderen. Genau passend für die sinfonische Welt von Joseph Haydn. Voller Vorfreude schaue ich in die Zukunft", berichtet Johannes Klumpp.
Vom Jung-Genie über Sturm und Drang bis zum Original: Der Weg Haydns wird nun musikalisch nachgezeichnet und von den Heidelberger Sinfonikern auf einzigartige Weise interpretiert. Es ist ein Weg zu Haydn und ein Weg mit Haydn. Und die virtuellen Palatin-Besucher konnten diesen beim Livestream – und nun auch nachträglich bei der Aufzeichnung – ein Stück weit mitgehen. "Es geht um nichts Geringeres als eine musikalische und kompositorische Metamorphose", heißt es vom Veranstaltungshaus.
Etwa acht CDs sind noch zu produzieren, bis der Zyklus vollendet ist. Die Gesamtproduktion soll mit wissenschaftlichen Videos und Audios dokumentiert werden. Die professionellen Musiker, die zahlreiche internationale Auszeichnungen erhielten und von der Fachpresse gefeiert wurden, leiden jedoch an den Auswirkungen der Corona-Pandemie: "Als freiberufliches Orchester sind wir auf Konzerteinnahmen angewiesen", verdeutlicht der künstlerische Leiter. "Für uns bedeutet es, ums Überleben zu kämpfen." Die Produktionskosten für eine CD belaufen sich in etwa auf 30.000 Euro. Davon werden die Honorare der Musiker und des künstlerischen Leiters, die Miete für den Aufnahmeraum, die Tontechniker und das technische Equipment bestritten.
Info: Im Internet unter www.startnext.com/neuer-heidelberger-haydn kann man das Projekt der Sinfoniker unterstützen. Die Aufzeichnung ist abrufbar unter www.palatin.de