Wiesloch

Hauptstraße wird unechte Einbahnstraße

Dafür stimmte im Gemeinderat eine große Mehrheit. Die Straße "Zur Tuchbleiche" wird nach Abschluss der Arbeiten ebenfalls eine unechte Einbahnstraße.

25.11.2020 UPDATE: 28.11.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 52 Sekunden
Es ist entschieden: Die Hauptstraße wird hier in Richtung Norden, zur Innenstadt hin, als unechte Einbahnstraße eingerichtet. Foto: Pfeifer

Wiesloch. (hds) Mit einer großen Mehrheit von 20 Ja- und sechs Nein-Stimmen beschlossen die Mitglieder des Wieslocher Gemeinderats, die Hauptstraße zwischen Tuchbleiche und Ringstraße als "unechte Einbahnstraße" in Richtung Norden, also zur Innenstadt hin, einzurichten. Ebenfalls mehrheitlich wurde dafür gestimmt, die dazu notwendigen Planungsarbeiten für die Umgestaltung an ein Karlsruher Büro zu vergeben. Die Kosten für das zu erstellende Konzept belaufen sich auf rund 60.700 Euro.

Nicht durchsetzen konnte sich die CDU-Fraktion mit ihrem Antrag, nach der Umgestaltung der Hauptstraße die aktuelle Verkehrsführung dort beim jetzigen Status zu belassen und auch in der Tuchbleiche nichts zu verändern. Jutta Hilswicht (CDU) hatte dazu ausgeführt, der Vorschlag der Verwaltung führe zu keiner Verbesserung, eher im Gegenteil. "Es soll so bleiben wie bisher", bekräftige sie den Antrag, der indes abgelehnt wurde. Hilswicht hatte unter anderem darauf verwiesen, eine unechte Einbahnstraße sei für die Nutzer irreführend, da lediglich die Einfahrt verboten, ansonsten jedoch innerhalb des Bereichs ein regulärer Verkehr in beide Richtungen möglich sei. "Außerdem wird die angestrebte Lösung nichts an den insbesondere an den Nachmittagen auftretenden Verkehrsstockungen in Richtung Ringstraße ändern", sagte sie und verwies auf die rechtlichen Bedenken der zuständigen Polizeidirektion im Jahre 2011. Damals war letztendlich die bereits eingeführte unechte Einbahnstraße durch die Verkehrskommission wieder rückgängig gemacht worden.

Zuvor hatte Stefan Wammetsberger vom beauftragten Ingenieurbüro nochmals die Faktenlage erläutert. Bereits im Ausschuss für Technik und Umwelt hatte er die Details der Planungen vorgestellt. Insgesamt stehen etwas mehr als 1,9 Millionen Euro für dieses Vorhaben im städtischen Haushalt bis 2022 zur Verfügung, davon entfallen rund 1,56 Millionen Euro auf die notwendige Umgestaltung der Hauptstraße im genannten Abschnitt, weitere 350.000 Euro sind für die Kanalbauarbeiten vorgesehen.

In der Aussprache forderte Klaus Rothenhöfer (SPD) eine Nachbesserung für den Busverkehr. Denn bei dieser vorgesehenen unechten Einbahnstraße können die Busse, ebenso wie die Radfahrer, die Straße in beide Richtungen benutzen. "Sollten sich zwei Busse direkt begegnen, könnte es sicherlich eng werden. Hier erwarten wir konkrete Vorschläge, wie das gelöst werden soll", forderte Rothenhöfer. Auch sei es wichtig, eine Genehmigung von der " mobilen Verkehrskommission" beim Regierungspräsidium einzuholen. "Bevor diese nicht endgültig vorliegt, sollte kein Geld in die Hand genommen werden", unterstrich der SPD-Mann.

Der Gemeinderat folgte diesem Ansinnen, eine Zustimmung der Verkehrsbehörde wurde mit in den Antrag aufgenommen. Weiter wurde endgültig festgelegt, die Straße "Zur Tuchbleiche" nach Abschluss der Sanierungsaktivitäten in der Hauptstraße wieder in den derzeitigen Status zurückzuversetzen, also ebenfalls als unechte Einbahnstraße beizubehalten. Thorsten Krings (FDP) stimmte zwar für den Antrag, forderte jedoch ein generelles Mobilitätskonzept, mit dem das Verkehrsaufkommen in der Innenstadt reduziert werden könne.

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Gerhard Veits, Fraktionsvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen, sprach von einer "nachvollziehbaren Vorlage". Wichtig sei es, die Schwellen als Mittel der Geschwindigkeitsreduzierung wieder einzubauen, und zwar "Berliner Kissen". Die Freien Wähler schlossen sich den Anträgen von Grünen und SPD an.

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