Die Schrecken der Flucht, aber auch ruhige Rituale aus einem verlorenen Leben brachten Flüchtlinge und St. Leon-Roter Bürger in "Doku Hope" auf die Bühne. Foto: Hecker-Petrova
Von Tobias Rehorst
St. Leon-Rot. "Die USA werfen Bomben, sie wollen uns nur helfen. Russland wirft Bomben, sie wollen uns nur helfen. Assad wirft Bomben." Prägnante Äußerungen wie diese bleiben dem Publikum sicher lange im Gedächtnis nach dem Stück "Doku Hope - Bin ich noch zu retten?". Die Aufführung der Theatergruppe "Grenzenlos" in der Kastanienschule in Rot skizziert das Schicksal von Geflüchteten. Kooperationspartner des Vereins "BIA - Bürger für Integration und Asyl", aus dem dieses Projekt entstanden ist, ist die St. Leon-Roter Theatergruppe "Scheinwerfer ’87".
"Doku Hope" besticht durch starke Dialoge, ist geprägt unter anderem von den Erinnerungen an die syrische Heimat, das Donnern des Bürgerkriegs und die Gefahren der Flucht. Aber auch der Humor kommt nicht zu kurz, etwa bei der Schilderung des Ringens mit der deutschen Bürokratie und der Erfahrungen im Sprachkurs.
Dass das Theaterspielen den Integrationsprozess fördert, steht für Spiritus Rector Endrik Ebel fest. "Das ständige Wiederholen stützt und formt den Wortschatz. Einer der Schauspieler hat mir oft gesagt, ’heute habe ich wieder viele neue Wörter gelernt’." Auch der Austausch mit den deutschen Schauspielern, die Theaterrituale und Abläufe, prägen.
Weitere Aufführungen von "Doku Hope" finden am Freitag, 24., und Samstag, 25. November, jeweils 19 Uhr, im Theaterzimmer der Kastanienschule statt. Karten gibt es unter Telefon 0 62 27/5 02 75.