Die Tarzans des Männerballetts entführten in den tiefsten Dschungel. Foto: Agnieszka Dorn
Tairnbach. (agdo) Bürgermeister Jens Spanberger bekam mit einem Augenzwinkern gut Fett ab: Wie schon bei der ersten Bürgermeisterwahl habe Spanberger auch vergangenes Jahr bei der Wahl von den Tairnbachern mit 93 Prozent eine hohe Zustimmung erhalten, hieß es bei den "Tagesthemen" auf der Prunksitzung der SG Tairnbach in der gut besuchten Sporthalle.
Die Tairnbacher hoffen nun, dass Spanberger sich das großartige Ergebnis zu Herzen nimmt und anstehende Projekte in Tairnbach schneller und vielleicht auch besser umsetzt. Gegenüber Mühlhausen fühle man sich in Tairnbach schon ein wenig zweitrangig behandelt, hieß es in den "Tagesthemen". Als "Beweis" lieferte die SG auf einer Leinwand Fotos, die zeigten, was sich in Mühlhausen und im Gegenzug in Tairnbach bewegt.
Lustig ging es bei der Prunksitzung der SG zu, unter den Gästen waren neben Bürgermeister Jens Spanberger auch der stellvertretende Bürgermeister Ewald Engelbert und der Tairnbacher Ortsvorsteher Rüdiger Egenlauf. Die Stimmung war grandios. Jens Spanberger saß bei einigen Themen zwar ein wenig "auf dem heißen Stuhl", hielt sich aber wacker und nahm’s mit Humor. Durch die Sitzung führten Matthias Benz und Christian Kubin.
Als Anregung, im Ort mehr zu verbessern, präsentierte die SG unter anderem Fotos von der sanierten Hauptstraße in Mühlhausen und von den "Straßenverhältnissen" in Tairnbach. Weiter wurden Fotos von den Weihnachtsbäumen in beiden Orten gezeigt – der Unterschied war deutlich sichtbar. Für Lacher sorgte der Rückblick auf die Tairnbacher Kerweeröffnung vergangenes Jahr, denn beim traditionellen Fassrollen maßen sich Jens Spanberger und Rüdiger Egenlauf im Wettkampf. "Viele Mitarbeiter der Gemeinde meinten nach dem Lauf, dass sie ihren Chef hier auch das erste Mal etwas arbeiten sahen", hieß es mit einem Augenzwinkern.
Foto: A. DornDie "Tagesthemen" brachten außerdem den Busverkehr in der Eschelbacher Straße und den damit verbundenen Wendeplatz für Busse an der Dreschhalle zur Sprache. "Vielleicht kann ja die aktuelle Auffahrt für Rettungskräfte, die an der Baustelle der A6 zwischen Tairnbach und Balzfeld hergestellt wurde, als zukünftiger Wendeplatz für Busse genutzt werden."
Und weiter ging’s: Weil sich so gut wie niemand an Tempo 30 in der Ortsdurchfahrt hält, erst recht nicht, seit der Sperrung zwischen Rauenberg und Dielheim wegen des Ausbaus der A6, hätte die SG folgenden Vorschlag: Anstelle der Leuchttafeln mit den Smileys sollten besser großformatige Fotos mit einem durchtrainierten Mann samt Sixpack und einer schlanken, attraktiven Frau im Bikini entlang der Ortsdurchfahrt stehen, denn dann würden die Autofahrer(innen) ganz automatisch langsamer fahren, um zu gucken.
Die Büttenrede der Schüler Noah Wittmaier und Mathis Förderer kam klasse an, Umweltaktivistin Greta Thunberg sei Dank brachten beide das auf den Punkt, was wohl viele Schüler insgeheim denken: Dank der "Fridays for Future"-Bewegung habe man in der Schule nun eine Vier-Tage-Woche. Dafür gab es ein herzliches "Dankeschön".
Kritik gab es beim Thema Fernverkehr. Statt mit dem Flugzeug nach Mallorca zu fliegen, habe die ganze Familie Urlaub im Schwarzwald gemacht und brauchte aufgrund der "guten Zugverbindung" 14 Stunden dorthin, zudem musste man samt Gepäck und Kindern vier Mal umsteigen. Bei dem Stress und der langen Reisezeit sei es einfacher, nach "Malle" zu fliegen.
Die Garde-Mädchen der SG Tairnbach begeisterten das Publikum der Prunksitzung mit ihrer akrobatischen Darbietung. Foto: Agnieszka DornSchwung in die Sporthalle brachten einige Schunkelrunden. Eine gigantische Polonaise schlängelte sich durch die Halle. Die Prunksitzung bereicherten etliche Tanzdarbietungen: Die Mädels der SG-Garde warfen die Beine in die Höhe und tanzten überaus synchron. Wie es beim Militär beziehungsweise bei der Bundeswehr abläuft, bekam man mit dem Schautanz zum Song "Captain Jack" der gleichnamigen Band zu sehen – es ging zackig auf der Bühne zu.
Die Magic Bikers sangen über die Bürgermeisterwahl und auch die Büttenrede von Heike Kiwitt-Großschopf brachte unter anderem das Ortsgeschehen und die Entwicklung der Gesellschaft karnevalistisch zur Sprache. Für mächtig Schwung sorgte das Funkenmariechen Yvonne Ebert und auch die erste Mannschaft der SG mit dem Tanz zum Song "Monster" sorgte für Furore. Die Reise ging schließlich in das fernöstliche Asien mit einem tollen Schautanz in asiatischen Kostümen und das Männerballett entführte in den Dschungel zu Tarzan.