Rauenberg. (BeSt) Mit einem Jubiläumswochenende beging die Musikschule Rauenberg ihr 40-jähriges Bestehen. Wie vielschichtig der Verein tätig ist, wurde am bunten Strauß der Veranstaltungen deutlich: Ein Ex-Schülerkonzert machte am Freitag den Auftakt, gefolgt von einem Baby- und einem Theater-Konzert am Samstag sowie einer Ballettvorführung und einem Schülerkonzert am Sonntag.
Aus einer Elterninitiative, die sich im Frühjahr 1979 zusammengetan hatte, und deren Unterstützung durch den neu gewählten Bürgermeister Werner Kummer, kam es am 16. Juli 1979 zur Gründungsversammlung im Zeichenraum der Mannabergschule. Mit 65 Schülern startete damals der Unterrichtsbetrieb. Es wurde musikalische Früherziehung, Flöten-, Klavier-, Akkordeon- und Gitarrenunterricht erteilt. In den 80er Jahren wurde das Angebot um populäre Instrumente wie E-Gitarre, Schlagzeug, Keyboard und Saxofon erweitert. Die Kooperation mit den Musikvereinen aus Rauenberg, Malschenberg, Mühlhausen und Malsch ließ die Schülerzahl auf über 200 ansteigen. Zur Jahrtausendwende wurde das Angebot um Musikgärten für Kleinkinder erweitert. Seit dem neuen Jahrtausend bereichern Pop-Gesang, Musiktheater und Ballett das Angebot. Das Jahr 2013 ging mit dem bisherigen Rekord von 515 Schülern in die Annalen der Musikschule ein.
In der gut besuchten Aula der Mannabergschule fand ein Konzert ehemaliger Schüler zum 40-jährigen Bestehen der Musikschule Rauenberg statt. Benjamin Stern eröffnete das Programm am Flügel. Foto: PfeiferRalf Blaschke, Vorsitzender und musikpädagogischer Leiter, freute sich, dass viele ehemalige Schüler der Einladung zum Konzert gefolgt waren. Den Auftakt machte Benjamin Stern am Flügel mit schwungvollen Popsongs wie "Take a Bow" (Rihanna) und "If we ever meet again" (Timbaland & Katy Perry). Mit Alexander Wipfler, in Rauenberg als "Relax" bekannt, begeisterte ein Schüler der 90er Jahre als Solist an der Gitarre mit einem Geburtstagsständchen. Im Duo mit Benjamin Schwalb blickte er auf den gemeinsamen Unterricht mit "Pipeline" (The Ventures) zurück, das an einen Ritt durch den Wilden Westen erinnerte. Gefühlvoll interpretierte Karolin Taube am Flügel "The heart asks pleasure first" (Michael Nyman).
Das Duo "Funkenflug" (Raphael La Marché und Jakob Storz) vertrat die jüngere Generation ehemaliger Schüler. Kennengelernt haben sie sich im Percussion-Unterricht und präsentierten auf der Handpan, einem Blechklanginstrument, ungewohnte Klänge. Neben zwei Eigenkompositionen gab es mit "Misty Mountains" ein Stück aus dem Film "Der Hobbit". Mit "Pan Man" (Steve Erquiaga) zeigten die ehemaligen Gitarren-Schüler Dominik Schöttler und Martin Hillenbrand, die in den 80er Jahren Unterricht bei Ralf Blaschke hatten, dass sie nichts verlernt haben. Als Vierer-Combo mit Dirk Schöttler (E-Piano) und Axel Gerner (Schlagzeug) zauberten sie fantastische Beiträge wie "Cryin’" (Joe Satriani). Lizart (Lisa Funkert) war ab 2002 Schülerin für Gesang bei Marion La Marché und Gitarre bei Ralf Blaschke. Heute ist sie Singer-Songwriterin sowie YouTuberin für traurig-nachdenkliche Songs. Mit "Home", ihrem ersten Stück aus eigener Feder, erinnerte sie an ihre musikalischen Anfänge; "This city" entstand auf einer Zugfahrt. Einfühlsam wurde sie von Axel Gerner (Schlagzeug) und Martin Pfeifer (Bass) begleitet.
Highlight des Ex-Schülerkonzerts war die elfköpfige Band "Always on the Run". Die Gruppe, damals noch ohne Namen, entstand 2004 als Projekt mit Schülern der Musikschule und sollte primär als Begleitung für die Gesangsschüler dienen. Erste Auftritte gab es bei den mehrmals jährlich stattfindenden Schülerkonzerten. Nachdem sich weitere Freizeitmusiker hinzugesellt hatten, fand 2005 der erste Auftritt unter dem Namen "Always on the Run" auf einer Halloween-Party in Östringen statt, danach war die Band bis 2015 aktiv. Inzwischen sind die Mitglieder in alle Himmelsrichtungen verstreut. Zum Musikschul-Jubiläum spielten die Musiker nach vier Jahren Pause erstmals wieder zusammen. Sebastian Tuttas (Gitarre), Axel Gerner und Christina May (Schlagzeug, Percussion), Martin Pfeifer (Bass), Rebecca Kullmann (Saxofon), Stefan Kröner (Trompete), Joachim Weschbach (Posaune) sowie Marvin Dallaway, Verena Lynott und Lena Pfeifer (Gesang) brachten die Aula zum Beben. Neben dem namensgebenden "Always on the Run" (Lenny Kravitz) gab es "I want you back" (Jackson 5) und ein Medley mit "Upside down" (Diana Ross), "Good Times" (Chic), "Kiss" (Prince) und "Rock DJ" (Robbie Williams) zu hören. Mit dem abschließenden Medley aus "The Hammer" und "Hot, hot, hot" wurde Karibik-Feeling nach Rauenberg geholt und ein fast dreistündiges Konzert fand seinen krönenden Abschluss.