Die Vorfreude auf den Unterricht war an der Mönchsberg-Grundschule St. Leon so groß wie normalerweise auf die Ferien: Rektorin Sonja Elfner und Klassenlehrerin Elisa Dission (v.l.) mitsamt den Erstklässlern der 1b. Foto: Agnieszka Dorn
Von Agnieszka Dorn
St. Leon-Rot. Der erste Schultag nach der Corona-Pause fing für die Erst- und Drittklässler an der Mönchsbergschule etwas zögerlich an. Die Anspannung legte sich aber ein wenig, als die Schüler das Klassenzimmer betraten, die Mund-Nasen-Bedeckung abnahmen und den Schulranzen abstellten. Ein "Willkommen zurück"- Schriftzug an der Tafel erfreute sie alle.
Vorfreude machte sich breit – diesmal allerdings nicht wegen der Ferien, sondern wegen des Unterrichts. Am meisten aber freuten sich die Schüler auf das Wiedersehen und auf das gemeinsame Lernen, erzählten sie.
"Wir sind vom normalen Unterricht aber noch weit entfernt", erklärte Sonja Elfner, Rektorin der Mönchsberg-Grundschule. Die Schule hat insgesamt 284 Schüler, für 64 der Kinder fühlte sich der gestrige Montag nach den Pfingstferien fast wie der erste Schultag an. Normalerweise werden alle Schüler in zwölf Klassen unterrichtet, nach der Corona-Verordnung wurden sie in 24 Gruppen mit jeweils bis zu zwölf Schülern aufgeteilt.
Um die Abstandsgebote einzuhalten und das Infektionsrisiko zu senken, findet der Unterricht im rollierenden System statt: Nicht alle Schüler können gleichzeitig in der Schule unterrichtet werden, sie wechseln sich stunden- und tageweise ab. Täglich zwei Stunden der Unterricht, den Rest des Stoffs müssen die Schüler zu Hause pauken. Momentan sind nur die Fächer Deutsch und Mathematik dran, wenn noch etwas Zeit übrig bleibt außerdem Sachkunde. Für alle Schulen ist das eine gewaltige organisatorische Herausforderung, die die Mönchsbergschule aber mit Bravour meistert.
"Herzlich willkommen zurück, wir freuen uns alle, euch wiederzusehen", Rektorin Sonja Elfner begrüßte alle Erst- und Drittklässler persönlich. Bevor es in die Klassenzimmer ging, wurden die jeweiligen Schülergruppen auf dem Schulhof willkommen geheißen, zudem wurden allen Schülerinnen und Schülern die Hände desinfiziert. Wenn das von den Eltern nicht gewünscht war, mussten sie sich die Hände im Klassenzimmer waschen.
Die Eltern hatten von der Schule vorab eine Bilderpräsentation über die neuen Gegebenheiten bekommen, in der auf Hygienemaßnahmen hingewiesen und über das Wegeleitsystem mit Fotos von der Schule und den Klassenräumen informiert wurde. Damit den Schülern das alles nicht allzu befremdlich erscheint, sollten die Eltern die Informationen weitergeben. Während auf den Schulgängen die Mund-Nasen-Bedeckung Pflicht ist, dürfen die Schülerinnen und Schüler innerhalb der Klassenräume darauf verzichten. Die Lehrer selbst unterrichten allerdings mit einem Gesichtsschutzvisier, zudem hat jeder Lehrertisch eine Plexiglasscheibe. Saßen früher zwei Schüler an einem Tisch, so hat jeder nun einen für sich alleine.
Die Schule hat in den letzten Wochen alle Maßnahmen gemäß der Corona-Verordnungen getroffen und viel Herzblut in die Vorbereitungen gesteckt, wie die Rektorin berichtete. Überall steht Desinfektionsmittel bereit, ein Leitsystem lotst die Schüler, sodass sich niemand zu nahe kommt, und es gibt Markierungen, die auf den Mindestabstand hinweisen. "Wir haben uns sehr auf die Schüler gefreut, denn was ist eine Schule ohne Schüler?", so Rektorin Elfner.
Der Schultag am Montag wurde aber weniger für Deutsch und Mathematik genutzt, vielmehr erzählten die Kinder, was sie in den letzten Wochen erlebt haben und was sie gerade beschäftigt. Das große Thema war natürlich die Pandemie und ihre Auswirkungen. Die letzten Wochen fand der Unterricht online im "Digitalen Klassenzimmer" mit einem eigenen Videokonferenzprogramm statt, zudem bietet die Mönchsbergschule zwei Notbetreuungsgruppen sowie eine Fördergruppe für Kinder an, die auf digitalem Weg nicht die Möglichkeit hatten, am Unterricht teilzunehmen.