Dielheim

Wasserspielplatz statt alter Fischzuchtanlage

Gemeinderat genehmigt Renaturierungsmaßnahme

29.05.2019 UPDATE: 31.05.2019 06:00 Uhr 1 Minute, 41 Sekunden

Die Natur hat die ehemalige Fischzuchtanlage zwischen Horrenberg und Balzfeld schon halb zurückerobert, jetzt soll hier mit einer Renaturierungsmaßnahme der Vogelsbrunnengraben erlebbar gemacht werden und ein Wasserspielplatz entstehen. Foto: Rößler

Dielheim-Horrenberg. (rö) Dass es zwischen Horrenberg und Balzfeld eine ehemalige Fischzuchtanlage gibt, wissen nicht einmal alle Einheimischen. Das wurde aus den Kommentaren der Besucher vor der jüngsten Sitzung des Dielheimer Gemeinderats deutlich. Bürgermeister Thomas Glasbrenner und Simon Schuster vom Ingenieurbüro Willaredt konnten dann aber Aufklärung leisten, was es mit der "Renaturierungsmaßnahme Vogelsbrunnengraben" auf sich hat.

Die ehemalige Fischzucht war vom vor geraumer Zeit aufgelösten Angelverein gebaut worden und wird längst nicht mehr genutzt. Sie liegt nördlich des Balzfelder Neubaugebiets Erlenbachwiesen, ihr naturnaher Rückbau kann mit der Renaturierung des in den Leimbach fließenden Vogelsbrunnengrabens verbunden werden. "Die bestehenden Betonbauwerke sind momentan eher Fallen für Lebewesen", erläuterte Simon Schuster. Sie sollen zurückgebaut werden, im Fließgewässer will man für aquatische Durchgängigkeit sorgen, der Uferverbau soll entfernt, der Hochwasserschutz verbessert werden. "Wir wollen das Gewässer erlebbar machen", sagte Schuster. Geplant ist ein Wasserspielplatz, der Gewässerlauf soll verschwenkt und eine Insel gebildet werden. Über flache Stege kann dann die Sitzgelegenheit auf der kleinen Insel erreicht werden. So will man für eine "hohe Aufenthaltsqualität" sorgen. Immerhin eine Fläche von 1500 Quadratmetern hat laut dem Planer das "Potenzial zur Renaturierung".

In einem zweiten Bauabschnitt soll zudem der Vogelsbrunnengraben "mäandrierernd" gestaltet werden, dafür wären allerdings Grundstückszukäufe nötig. Die Kosten bezifferte Simon Schuster auf rund 230.000 Euro für den ersten und rund 130.000 Euro für den zweiten Abschnitt. Vom Land gibt es nach seinen Worten 85 Prozent Zuschuss für Renaturierungsmaßnahmen dieser Art, selbst die Spielgeräte würden bezuschusst. Laut dem Ingenieur wird man dieses Jahr mit der Plangenehmigung beschäftigt sein, die Umsetzung könne dann "frühestens im Sommer 2020" erfolgen.

Eine zweite Variante, gegen die sich allerdings bereits der Ortschaftsrat ausgesprochen hatte, hätte sich vor allem auf die Neuanlage eines Teichs beschränkt, den eigentlichen Bachlauf weitestgehend erhalten, diesen aber ebenfalls naturnäher gestaltet. Diese Variante wäre zwar im ersten Abschnitt rund 80.000 Euro günstiger, dagegen sprach jedoch die Nähe des dann neu geschaffenen stehenden Gewässers zur Wohnbebauung. Auch für den Wasserspielplatz hätte es keine Möglichkeit gegeben.

Zustimmung kam von den CDU-Räten Klaus Eberle ("wir bekommen einen kompletten Kinderspielplatz dazu") und Oliver Klempa ("eine sehr ansprechende Planung"). "Wir tun den Kindern etwas Gutes, der kleine Bach wird erlebbar gemacht", freute sich Markus Wodopia (SPD), auch Ute Sendner (Bürgerinnen) konnte sich der allgemeinen Zustimmung anschließen. Aktuell war nur der erste Abschnitt zu beschließen. Manfred Sommer (CDU) erklärte, dem zweiten Bauabschnitt würde er nicht zustimmen, "weil landwirtschaftlichen Flächen beeinträchtigt sind". Ärgerlich sei auch, dass die Anlage von einem Verein errichtet worden war, nun aber von der Gemeinde abgebrochen werden muss.

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