Dielheim. (rö) Der Dielheimer Wald ist "sehr gut gepflegt", das sei auch bei der jüngsten Forsteinrichtung von unabhängiger Seite bestätigt worden. Das konnte Forstbezirksleiter Philipp Schweigler dem Dielheimer Gemeinderat in dessen jüngster Sitzung berichten, als es um den Bewirtschaftungsplan für das kommende Jahr ging. Die Folgen des trockenen Jahrs 2015 habe man allerdings besonders bei der Fichte zu spüren bekommen, hier habe es auch Schäden durch den Borkenkäfer gegeben. Im Gegenzug konnte man sich über eine "Atempause beim Eschentriebsterben" freuen, so der Forstbezirksleiter.
Die wichtigsten Eckdaten des Forstbetriebsplans 2017 sind laut Schweigler Neupflanzungen auf 0,6 Hektar, die Kultursicherung auf 4,5 Hektar und ein Holzeinschlag von 2000 Festmetern. Wirtschaftlich wird man voraussichtlich eine "rote Null" schreiben: Der Betriebsplan rechnet bei Einnahmen von 251.400 und Ausgaben von 252.900 Euro mit einem Minus von 1500 Euro. Revierleiter Volker Böning äußerte allerdings die leise Hoffnung, "dass wir etwas im Plus abschneiden können". Größere Anschaffungen sind im kommenden Jahr nicht geplant. Zuletzt waren ein neuer Waldschlepper und ein neuer Waldarbeiterschutzwagen benötigt worden.
Von 250 Festmetern Schadholz, die der Borkenkäfer verursacht hat, musste der Revierleiter berichten. In den Distrikten Wallenberg in Dielheim und Eichwald in Balzfeld habe man drei Flächen kahlschlagen müssen. Dort werde man neu pflanzen, "aber keine Fichte", so Böning, diese wird sich seiner Ansicht nach "wohl im Kraichgau verabschieden". Denn der Borkenkäfer fresse "nur an der Fichte, davon haben wir zum Glück nicht allzu viele". An Neupflanzungen sind auf den drei Kahlstellen Eichen, Esskastanien und Spitzahorn sowie Douglasien vorgesehen.
Der Holzeinschlag ist 2017 laut dem Revierleiter mit je 1000 Festmetern im Wallenberg und im Großen Wald in Balzfeld geplant, für die Bevölkerung seien rund 900 Festmeter an Brennholz eingeplant. "Wir sind dieses Jahr etwas später dran", deshalb werde der erste Versteigerungstermin wohl im Februar liegen. Forstbezirksleiter Schweigler berichtete noch, dass die "Kälberer Hütte" im Horrenberger Kirchenrückwald abgerissen werden musste. "Ein Neubau ist aber schon in Auftrag gegeben", erklärte Schweigler.
"Ich bin zufrieden", kommentierte aus den Reihen des Gemeinderats Ute Sendner (Bürgerinnen) die Planungen der Forstleute. Bürgermeister Hans-Dieter Weis verwies auf den "relativ hohen" Waldanteil auf Dielheimer Gemarkung mit 335 Hektar Gemeindewald und 160 Hektar Staatswald. Wichtig sei neben der Nutz- und Schutzfunktion für die Bürger vor allem "die Erholungsfunktion", so der Bürgermeister. Der Forstbetriebsplan wurde anschließend einstimmig vom Gemeinderat genehmigt.