Stadtwerke Eppingen

Der Überschuss ist hoch, bleibt aber unter den Erwartungen

Stadtwerke Eppingen legen Jahresabschluss 2019 vor und peilen in diesem Jahr trotz der Corona-Krise mehr als 260 000 Euro Gewinn an

11.08.2020 UPDATE: 12.08.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 48 Sekunden

Der Euro. Foto: dpa

Eppingen. (guz/zg) Die Stadtwerke Eppingen haben das Geschäftsjahr 2019 mit einem Jahresüberschuss von 189.300 Euro abgeschlossen. Dies ist deutlich mehr als das Jahresergebnis 2018 mit einem Überschuss von 157.000 Euro. Ursprünglich ging das Energieversorgungsunternehmen allerdings von einem höheren Jahresüberschuss aus. "Das milde Wetter im vergangenen Jahr hat zu deutlich geringeren Heizkosten geführt und uns einen Strich durch die Rechnung gemacht", begründet Geschäftsführer Hans-Joachim Seigel die geringere Gewinnausschüttung. Etwa 40.000 Euro mehr an Umsatz wären bei einem "normalen" Winter drin gewesen. An die Stadtkasse beziehungsweise den Städtischen Eigenbetrieb "Energie und Versorgung Eppingen" (EVE) wurden daher nun 97.000 Euro überwiesen, geplant waren 107.000 Euro.

Erfreulich ist aus Sicht des 2014 als GmbH und Co. KG gegründeten Unternehmens die steigende Zahl der Kunden mit mehr als 2000 im Bereich Strom und rund 1200 im Bereich Gas. Die Stadtwerke erwirtschafteten 2019 einen Umsatz von 6,3 Millionen Euro, der sich vor allem auf Gaserlöse (2,1 Millionen Euro), Erlöse aus der Netzverpachtung Gas und Strom (eine Million Euro), Stromerlöse (2,7 Millionen Euro) und der Einspeisevergütung für Fotovoltaik (165.000 Euro) bezieht. Das Eigenkapital betrug fast 7,9 Millionen Euro bei einer Quote von 45,6 Prozent.

Die 6,7 Millionen Euro Verbindlichkeiten beinhalten vor allem Bankdarlehen, die überwiegend langfristige Fälligkeiten haben. Für das laufende Geschäftsjahr wird mit einem nahezu konstanten Erdgas-Absatz und einem leicht steigenden Stromabsatz gerechnet. Das Ergebnis vor Steuern soll sich auf etwa 263.000 Euro erhöhen.

Da die Stadt Eppingen zu 51 Prozent an den Stadtwerken beteiligt ist, kommt dieser Prozentsatz des Gewinns der Stadtkasse zugute. Allerdings ist noch unklar, wie sich die Corona-Krise auf die diesjährige Bilanz der Stadtwerke auswirken wird. Die Geschäftsführung geht aber davon aus, dass auch 2020 Gewinn erzielt werden wird.

Die Stadtwerke Eppingen haben im Juli 2014 ihre Geschäftstätigkeit aufgenommen. Nach dem Erwerb der Strom- und Gasnetze ist die Gesellschaft seit 1. Dezember 2014 auch operativ tätig und hat von Anfang an rund 1150 Haushaltskunden mit Erdgas versorgt. Das Versorgungsgebiet erstreckt sich über das Stadtgebiet Eppingen sowie die umliegenden Teilorte und Gemeinden.

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In diesem Gebiet haben die Stadtwerke sowohl die Gas- als auch die Stromkonzession, die an die Netzegesellschaft Südwest (Gasnetz) beziehungsweise an die Netze BW (Stromnetz), die Mitgesellschafter der Stadtwerke, vergeben sind. Einnahmen werden durch den Gas- und Stromvertrieb sowie aus der Verpachtung des Gas- und Stromnetzes und den Einnahmen aus der Einspeisung der Fotovoltaikanlagen erzielt.

Im vergangenen Jahr wurde das Gasnetz um mehr als zwei Kilometer Leitungsstrecke auf nun 64,4 Kilometer erweitert; das Stromnetz wurde geringfügig von 317,7 auf 318,5 Kilometer Länge erweitert. Außerdem wurde der Solarpark Eppinger Feld fertiggestellt und ins Netz integriert.

Im laufenden Jahr wollen die Stadtwerke eine halbe Million Euro in ihr Gasnetz und 700.000 Euro ins Stromnetz investieren. Ein dafür geplanter neuer Kredit über eine Million Euro wurde, wie berichtet, vor wenigen Tagen über eine Bürgschaft der Stadt abgesichert, der der Gemeinderat zugestimmt hat. "Die Steigerung der Netzeffektivität wird ein weiteres strategisches Handlungsfeld mit hoher Priorität sein", äußerte Geschäftsführer Seigel in seinem Ausblick.

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