Der Burgparkplatz, Ausgangsort für Ruhestörungen und Raserei. Foto: Alexander Becker
Sinsheim-Weiler. (abc) Weiler wehrt sich weiter gegen Lärm und rasende Motorradfahrer am Steinsberg: Auch aus diesem Grund wurde die Bürgerfragerunde im Ortschaftsrat jetzt auf die doppelte Zeit ausgedehnt. Dieter Hildenbrand von der Verkehrswacht Kraichgau und vier weitere Bürger forderten die Versetzung des Ortsschildes am Ortseingang Richtung Sinsheim sowie ein weiteres Lärmschutzschild an der Zufahrt zur Burg.
Es wurden bereits 75 Unterschriften für solche Maßnahmen gesammelt und an das Ordnungsamt weitergeleitet, versicherte Ortsvorsteher Manfred Wiedl. Letztes Mittel könnte eine Sperrung des Parkplatzes der Burg ab 22 Uhr für Gruppen sein. Auto- und Motorradfans und zahlreiche Jugendgruppen feierten dort, gäben mächtig Gas und ließen Müll in großen Mengen zurück. Die bergige Strecke zwischen Sinsheim und dem Steinsberg lasse die Lärmbelastung ansteigen.
Verkehrsprobleme gibt es auch vor dem Privatzugang einer Bäckerei in der Reihener Straße. Dort sollen nun Poller gebaut werden. "Damit soll der Eingang abgesichert und das Parken davor verhindert werden", erläuterte der Ortsvorsteher. Das Vorhaben wurde bei zwei Enthaltungen auf den Weg gebracht.
Lebhaft diskutiert wurde die Planung auf den städtischen Grundstücken in der Kaiserstraße 30 und 32. Nachdem dort eine ehemalige Musikschule abgebrochen wurde, soll das Areal nun neu bebaut werden. Neben einem Haupthaus mit Flachdachanbau für Garagen und eine Terrasse, könnten auf circa 900 Quadratmetern Gesamtfläche neben einem rund 175 Quadratmeter messenden Wohn-Weg maximal sieben rückwärtig angeordnete öffentlichen Stellplätze entstehen. "Ich bin nicht dafür", betonte der Ortsvorsteher, doch letztendlich sprachen sich die Räte mit Wiedls Gegenstimme für eine Lösung mit vier zur Kaiserstraße hin gewandten Parkplätzen aus.
Veränderungen gibt es auch auf dem Friedhof. Das gärtnerbetreute Grabfeld soll erweitert, zehn freie Doppelgräber sollen in 20 Einzeltiefgräber umgewandelt werden. "Die Nachfrage nach gärtnerbetreuten Grabfeldern steigt", wusste Hauptamtsleiter Marco Fulgner. Neben Urnen- und Erdbestattungen sollen im erweiterten Bereich auch Bestattungen am Baum möglich sein. Die Umwandlung der Gräber wurde im Ortschaftsrat teilweise kritisch gesehen, da diese absinken könnten und zu schmal für Rollatoren seien. Letztendlich beschloss das Gremium mit zwei Gegenstimmen die Veränderungen probeweise umzusetzen.
Für Beerdigungen ab einem Sarggewicht von 120 Kilogramm können künftig bis zu sechs Träger angefordert werden, hieß es bei den Bekanntgaben. Ferner wird es am Buchenauerhof Geschwindigkeitskontrollen geben. Der Verbindungsweg zwischen der Burg Steinsberg und der Sankt-Anna-Kapelle wird hergerichtet.