Dauerbrenner Verkehr in Sinsheim. Foto: Tim Kegel
Sinsheim-Hoffenheim. (hh) Brennpunkte der Verkehrssituation in der Ortschaft standen im Mittelpunkt bei der Sitzung des Ortschaftsrats. Mehrere Anwohner der Oberen Schießmauerstraße klagten über katastrophale Zustände. Diese herrschten besonders bei Verkehrsstaus auf der Horrenberger Straße, wenn starker Zufahrtsverkehr die Heimspiele der TSG 1899 Hoffenheim im Stadion in Sinsheim ansteuert, oder bei Sperrungen der A6 nach Verkehrsunfällen.
Zahlreiche Autofahrer glaubten dann, dass sie über eine Straße durch das neu erschlossene Neubaugebiet "Vorderes Tal" oder über die Obere Schießmauerstraße eine günstigere Zufahrt zur B45 finden würden. Hierdurch verursachten sie ein totales Verkehrschaos, hieß es in der Sitzung. Anwohner belegten ihre Ausführungen mit Bildern und Videos.
Die Behinderungen seien zeitweise derartig gravierend, dass Anwohner stundenlang nicht mit ihren Fahrzeugen aus ihren Grundstücken ausfahren könnten. Da die schmale Obere Schießmauerstraße zudem wegen parkender Fahrzeuge verengt sei und die geltende Geschwindigkeitsbegrenzung auf Tempo 30 oft nicht beachtet werde, fürchten Anwohner um ihre Sicherheit und jene der dort wohnenden Kinder. Sie fordern die Hinweisschilder an den Zufahrten von der Horrenberger Straße, dass über beide Wege keine Zufahrt zur B45 mehr möglich ist. Das Gremium beschloss einstimmig, die Zufahrt von der Oberen Schießmauerstraße in das Neubaugebiet - wie es ursprünglich auch vereinbart gewesen sei - zeitnah zu sperren.
Man befürchtet, dass mit Beginn der Bautätigkeit im "Vorderen Tal" schwere Lkw über die schmale Wohnstraße zu den Baugrundstücken gelangen wollen. Die Straße weise bereits erste Anzeichen für ein Abrutschen in Richtung des steilen Abhangs an den Bahnschienen auf, welches wegen des Schwerlastverkehrs möglicherweise verstärkt werde. Bei einer Bürgerversammlung mit Vertretern der Stadtverwaltung wolle man den Druck erhöhen, nach einer Lösung des Problems zu suchen.
Die Einmündung der Eschelbacher Straße in die B45 war erneut Diskussionspunkt. Wiederholt wurde die Beseitigung einer Sicherungsinsel für Fußgänger gefordert, damit zwei Einfahrtspuren für Rechts- und Linksabbieger ermöglicht werden. Ein Fußgängerüberweg könnte etwa 50 Meter Richtung Westen in die Eschelbacher Straße verlegt werden. Ein Zuhörer wies darauf hin, dass bei ähnlichen Situationen in der Kernstadt Polizeibeamte die Verkehrsregelung übernehmen würden. Diese könnten flexibler auf die jeweilige Verkehrslage reagieren.