Das Sinsheimer Freibad. Foto: Stadtwerke Sinsheim
Sinsheim. (cbe) "Ich kann mich an keine Freibadsaison mit so positiver Rückmeldung erinnern. Die Gäste haben das Freibad richtig geschätzt", berichtet Stadtwerke-Leiter Andreas Uhler auf RNZ-Nachfrage. Das Freibad trotz Corona-Einschränkungen geöffnet zu haben, sei "definitiv die richtige Entscheidung" gewesen. Nun geht die wohl ungewöhnlichste Saison am Sonntag, 13. September, zu Ende.
Duschen, Rutsche, Sprungturm, Beachvolleyballfeld – all das war und ist noch gesperrt. Dafür kamen Gäste nur nach Anmeldung ins Bad und mussten im Kreis schwimmen. Wer ins Freibad wollte, musste Einschränkungen in Kauf nehmen. "Aber das hat wunderbar geklappt", sagt Uhler. "Die Gäste haben sich daran gewöhnt." Das Publikum sei etwas anders gewesen in dieser Saison: "Jugendliche haben gefehlt." Dafür seien viele junge Familien zu Gast gewesen. Und Stammgäste, die vor allem zum Schwimmen kommen.
Maximal 1000 Personen dürfen gleichzeitig ins Freibad. An acht oder neun Tagen, während der großen Hitze im August, sei diese Höchstgrenze tatsächlich erreicht worden. Dann sei es auch recht anstrengend gewesen, darauf zu achten, dass alles den corona-bedingten Vorschriften entspricht. Mittlerweile kommen deutlich weniger Besucher. Und auch wenn es am Wochenende noch einmal warm und sonnig werden soll, rechnet Uhler nicht mehr mit dem großen Besucherandrang. Vor diesem Hintergrund sei es angebracht, nun zu schließen. In normalen Saisons hat das Freibad bis 30. September geöffnet.
Etwa 36.000 Gäste waren bislang im Freibad. In einer guten, regulären Saison sind es 110.000. Doch neben der Besucherobergrenze spielt bei der geringeren Zahl auch die spätere Öffnung am 9. Juni eine Rolle. Uhler und sein Team sind mit der Besucherzahl aber sehr zufrieden, sie hatten unter diesen Umständen mit weniger Gästen gerechnet.
Klar ist aber auch: Das Defizit, das das Freibad jedes Jahr produziert, fällt dieses Mal deutlich höher aus. Etwa 200.000 Euro höher liege es, schätzt Uhler. Die Einnahmen fielen um 140.000 Euro geringer aus. Um es gebe Mehraufwand in Höhe von 80.000 bis 100.000 Euro. Unter anderem, weil durchgängig zwei Personen eines Sicherheitsdienstes die Gäste immer wieder an den Mindestabstand erinnert haben. Und weil deutlich häufiger gereinigt und desinfiziert werden musste. Etwas Geld habe eingespart werden können, weil das Becken im Mai nicht beheizt werden musste.
Besonders erfreulich ist laut Uhler: "Es gab keinen Corona-Fall im Freibad." In solch einem Fall hätte das Gesundheitsamt verständigt werden müssen, und alle möglichen Kontaktpersonen hätten benachrichtigt werden müssen. Was Uhler ebenfalls freut: Einen Badeunfall hat es bislang ebenfalls nicht gegeben.
Das kommende Jahr sei aus momentaner Sicht noch weit weg, erklärt Uhler. "Wir hoffen auf eine normale Saison." Viel planen könnten er und sein Team noch nicht. Aber einige Erfahrungen dieser Saison würden sich als wertvoll erweisen: Den Webshop, über den der Eintritt im Internet gebucht werden kann, "werden wir behalten", ist sich Uhler sicher. Und auch die Trennung in langsame und schnelle Schwimmer habe sich bewährt. Auf andere Maßnahmen könne hoffentlich verzichtet werden, so zum Beispiel das mehrmalige Desinfizieren pro Tag.
Info: Tickets können weiterhin unter www.freibad-sinsheim.de gebucht werden.