Mediterrane Gewächse – Stieleichen – wurden auf dem neuen Festplatz im Wiesental vor dem Sinsheimer Freibadgelände gesetzt. Foto: Tim Kegel
Von Tim Kegel
Sinsheim. Ein Jahr lang war er gesperrt. Seit gestrigen Mittwoch ist der Festplatz der Stadt Sinsheim wieder nutzbar. Die rund 8000 Quadratmeter große Fläche soll ihrer Hauptaufgabe jetzt besser gerecht werden als früher, hieß es bei der Freigabe.
Bei Festveranstaltungen wie dem Fohlenmarkt sei die alte Stromversorgung regelmäßig wegen Überlastung in die Knie gegangen, weiß Tobias Schutz, Baudezernent der Stadt. Inzwischen wurden drei moderne Verteilerkästen und eine Trafostation installiert. Unter dem Asphalt liegen rund 2,7 Kilometer Kabel, 410 Meter Wasserleitung und 700 Meter Rohrleitung für Schmutz- und Regenwasser. Sie enthalten ein Filtersubstrat. Saniert wurde auch das nahe Teilstück der Lilienthalstraße. "Irre, was man im Boden alles gefunden hat", sagt Oberbürgermeister Jörg Albrecht; "auch Rohre, die nicht dorthin geführt haben, wo sie hin führen sollen". Die neue Platzgestaltung diene daher auch der Reinhaltung des nahen Ilvesbachs. Aus Nutzerfreundlichkeit wurde die Beleuchtung am Rand des Platzes postiert.
Kritik musste die Sanierung in der Anfangsphase bei Pendlern und Freibadnutzern einstecken, die den Platz außerhalb des Veranstaltungsbetriebs als kostenlose Parkfläche für – auch weiterhin – bis zu 450 Fahrzeuge nutzen. "Es war nicht möglich, nur im Winter zu bauen", entgegnet Albrecht, was an der langen Bau- und Planungszeit des "anspruchsvollen Projekts" liege. Rund 1,5 Millionen Euro kostet die Sanierung, zusätzliche 500.000 Euro flossen als Sanierungszuschuss.
Die Auswirkung der Bauphase auf die Freibad-Frequentierung sei letztlich geringer gewesen als befürchtet, sagte Stadtwerke-Chef Andreas Uhler am Dienstagabend im Gemeinderat. Knapp 110.000 Gäste hätten das Bad in der Saison 2019 besucht, "rund 4000 weniger als im langjährigen Durchschnitt".
Begrünung ist ein großes Thema auf dem Platz: Verwendet wurden fünf robuste und wärmeliebende mediterrane Stileichen, sagt Infrastrukturamts-Leiter Bernd Kippenhan. Als Bodendecker hinzu kommen künftig diverse Kräuter, darunter Thymian und Salbei, sobald die Pflanzzeit beginnt.