Die Betreuungsgebühren für das kommende Kindergartenjahr steigen in Siegelsbach geringer an, als der Gemeindetag vorgeschlagen hatte. Foto: Dezort
Siegelsbach. (fsd) Eltern, die ihre Kinder in den katholischen Kindergarten St. Maria oder in der evangelischen Einrichtung "Samenkorn" betreuen lassen, müssen ab dem kommenden Kindergartenjahr wohl tiefer in die Tasche greifen. Wie Bürgermeister Tobias Haucap im Rahmen der jüngsten Gemeinderatssitzung informierte, habe man sich mit den kirchlichen Trägern auf eine Erhöhung um fünf Prozent geeinigt.
Dies entspricht im katholischen Kindergarten je nach Anzahl der Kinder und Betreuungsart Mehrkosten zwischen einem und zwölf Euro, führte Anja Reithmeyer vom Hauptamt aus. Das "Samenkorn" hingegen wird zwischen zwei und 19 Euro teurer. "Das ist eine moderate Erhöhung und bleibt hinter den tatsächlichen Kostensteigerungen zurück", sagte Reithmeyer.
"Wir müssen einen Kostendeckungsgrad von 20 Prozent anpeilen", ergänzte Haucap. Es gelte nun Schritt zu halten, aber sowohl Gemeinde als auch Familien nicht zu stark zu belasten. Damit meinte er weder eine Nullrunde zu fahren und die Gebühren unverändert zu lassen, noch die Kosten exakt nach der Empfehlung des Gemeindetages, der einen Anstieg von zehn bis zwölf Prozent vorsah, zu erhöhen.
Für Gemeinderätin Monique Phillips ist ein Anstieg von fünf Prozent "trotzdem zu hoch". Denn nicht jede Familie bekomme jedes Jahr eine Lohnsteigerung. In die gleiche Kerbe schlug auch Karl-Christian Mann. Durch Corona seien einige in Kurzarbeit. Ihm wäre es lieber eine Nullrunde zu fahren und im nächsten Jahr dafür deutlich anzuziehen. Haucap betonte, dass die Entscheidung bei den kirchlichen Trägern liege und der Gemeinderat nur Kenntnis nehmen könne.
Neben den Betreuungsgebühren stellte der Rathauschef auch die Kindergartenbedarfsplanung bis 2023 vor. Derzeit gebe es im U3-Bereich einen Bedarf von 14 und im Ü3-Bereich von 65 Kindern. Haucap geht davon aus, dass unter anderem aufgrund von Zuzügen in den Baugebieten "Am Mührigweg" und "Hinter der alten Schule" der Bedarf auf 20 beziehungsweise 73 steigen wird. Deshalb soll eine weitere altersgemischte Gruppe geschaffen werden. Erste Gespräche hätten mit den kirchlichen Trägern diesbezüglich bereits stattgefunden und man erarbeitet nun mögliche Varianten zur Umsetzung. Denkbar seien sowohl eine zweite Gruppe im evangelischen Kindergarten als auch ein Umbau der katholischen Einrichtung. "Das ist alles noch offen", sagte Haucap. "Aber wir haben einen straffen Zeitplan, um bis 2023 fertig zu sein." Erste Konzepte sollen noch bis Jahresende dem Gremium vorgestellt werden.