Neckarbischofsheim

Crowdfunding soll Kultur aus der Scheune möglich machen

Kulturverein "Kasinogesellschaft 1835-2.0" möchte dem historischen Gebäude am Schlosspark neues Leben einhauchen

13.05.2021 UPDATE: 14.05.2021 06:00 Uhr 2 Minuten
Eine Kulturscheune soll in diesem historischen Gebäude am Schlosspark in Neckarbischofsheim mithilfe einer „Crowdfunding“-Aktion entstehen. Ideengeber und Initiator ist der Kulturverein „Kasinogesellschaft 1835-2.0“ mit seinem Vorstand Klaus Proissl. Foto: Jürriens

Von Berthold Jürriens

Neckarbischofsheim. "Es gib ein Leben nach der Pandemie. Mit Kunst, Kultur sowie Vereins- und Ortsfesten. Deshalb schauen wir nach vorne, und wir möchten die Chance nutzen, die sich uns jetzt bietet", sagt Klaus Proissl, Vorstand vom örtlichen Kulturverein "Kasinogesellschaft 1835-2.0". Der Verein bereichert seit vier Jahren die Kulturarbeit in "Bischesse" und wurde damals aus der Gruppe des "Neon-Projektes" zur Kerwe gegründet. Bei der Chance, von der Proissl spricht, handelt es sich um eine alte, historische Scheune am Schlosspark, die direkt an die Festscheune grenzt und die zum Verkauf steht. Die Festscheune hatte die Stadt 2013 erworben und umfangreich sanieren lassen. Nun möchte der Kulturverein das Nachbargebäude erwerben und entsprechend umbauen, um sich als Verein einen strukturellen Rahmen zu geben und dort einen "Kulturtreff für Jung und Alt" zu etablieren.

"Gleichzeitig soll dort auch unser Lager entstehen", ergänzt Proissl, der auch im Neckarbischofsheimer Gemeinderat sitzt. Der Kulturverein fördert kulturelle, künstlerische und soziale Projekte, die durch Kulturveranstaltungen, Bürgerprojekte und Kunstausstellungen verwirklicht werden sollen. Gleichzeitig unterstützt der Verein Künstler im Ort sowie in der Region und bietet ihnen in Neckarbischofsheim eine Bühne. "Seit 2019 suchen wir bereits derartige Vereinsräume. Mit dem Kauf und dem Ausbau des Gebäudes zu einer Kulturscheune würden für den Verein völlig neue Möglichkeiten entstehen, die uns in die Zukunft tragen können", erläutert Proissl.

Nach langer Suche nach möglichen Fördertöpfen für dieses Projekt sei man auf die "Crowdfunding"-Aktion "Viele schaffen mehr" der Volksbank Neckartal gestoßen. "Innerhalb kurzer Zeit hatten wir die notwendige Anzahl von Unterstützern für unser Projekt gewinnen können. Nun geht die Finanzierung los, und wir hoffen auf viele Spender", erläutert Proissl das Prozedere. Dabei müsse der Topf bis Mitte Juli diesen Jahres mit 10.000 Euro gefüllt sein, denn die Volksbank verdoppelt den Betrag beim Erreichen der Finanzierungssumme auf 20.000 Euro. Mit dem "Crowdfunding" möchte der Verein es schaffen, einen Teil der Scheune zu finanzieren.

"Es heißt Gemeinschaft, weil man gemeinsam alles schafft", meint Proissl, der mit dem Verein eine Kulturarbeit leisten möchte, durch die auch Gemeinschaft entstehen könne. "Und das ist auch ein Angebot an die Bewohner unserer Stadt und ihrer Umgebung. Mit unserer Arbeit möchten wir eine große kulturelle Vielfalt abdecken." Überzeugt ist er von der guten Kooperation mit den anderen örtlichen Vereinen. "Man nutzt schon längere Zeit gemeinsame Infrastruktur, arbeitet zusammen und hilft sich gegenseitig", so sind Proissls positive Erfahrungen, die er auch für die zukünftige Kulturscheune sieht.

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Das wird auch bei der Liste der Unterstützer des Projekts deutlich, denn neben dem örtlichen Heimatverein und dem Verein Pro Neckarbischofsheim ist auch die Stadtverwaltung mit dabei. Mit der Scheune, die laut Proissl erstmals 1885 in einem Lageplan der Stadt verzeichnet wurde und die vermutlich zur damaligen Meierei am Schlosspark gehörte, werde dann zukünftig ein weiteres historisches Gebäude im Ort aktiv genutzt. "Und somit ein altes Kulturgut gepflegt und mit Vereinsarbeit belebt." Jeder könne nun mit seinem Betrag mithelfen, dass in Neckarbischofsheim weitere Kulturarbeit möglich sein wird, und "jeder Euro zählt", wirbt Proissl nochmals abschließend für das Projekt.

Info: Weitere Infos zum Projekt im Internet unter www.volksbank-neckartal.viele-schaffen-mehr.de/kulturscheune-nbh

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