Ob Sonne oder Regen: Der Parkplatz der Badewelt ist stets gut gefüllt. Laut der Unternehmensgruppe Wund ist die Kapazitätsgrenze erreicht. Foto: Christian Beck
Von Christian Beck
Sinsheim. Der Schock saß tief, auch in Sinsheim: Nach dem Tod des Badewelt-Chefs Josef Wund, der bei einem Flugzeugabsturz kurz vor Weihnachten ums Leben kam, war lange unklar, wie es um die geplante Erweiterung des Bades steht. Völlig geklärt ist die Sachlage nach wie vor nicht. Doch es gibt Anzeichen, die für die Realisierung des 500 Millionen Euro teuren Projekts sprechen. Die RNZ hat sich umgehört.
"Ich habe keinen Zweifel an der Erweiterung", erklärt Oberbürgermeister Jörg Albrecht. Man merke, dass die Badewelt in ihrer jetzigen Form an der Kapazitätsgrenze operiere - ein Ausbau sei da doch logisch, erklärt Albrecht. Dem stimmt Peter Häusler, seit Jahrzehnten als Architekt für die Unternehmensgruppe Wund tätig, zu: "An Wochenenden, Feiertagen und in den Ferien sind wir praktisch ausgelastet." Über 780.000 Badegäste haben laut Häusler die Badewelt im vergangenen Jahr besucht. Und er ergänzt: "Aus rein operativer Sicht wäre eine möglichst zeitnahe Erweiterung wünschenswert und sinnvoll."
Diesem Vorhaben steht allerdings ein noch fehlender Erbschein im Weg. Laut Christoph Palm, Geschäftsführer der Josef Wund-Stiftung, gab es noch keine Testamentseröffnung. Dies liege aber an den Folgen der Notariatsreform: Für Nachlasssachen sind seit Kurzem nicht mehr Notare, sondern Amtsgerichte zuständig. Und von dort komme der Bescheid, dass es noch dauere, erklärt Palm. "Wir sind uns nicht uneins unter den Erben", betont er, "es gibt keinen Streit."
Ob und wann die Erweiterung kommt, müssen laut Häusler die neuen Gesellschafter entscheiden. "Zur Jahresmitte sollte es günstiger aussehen", vermutet Palm. Dann wird wohl auch entschieden, ob in der bestehenden Badewelt umgebaut wird. Zu Gerüchten über mögliche Veränderungen, die den teilweise immensen Besucherstrom besser steuern sollen, wollte sich die Unternehmensgruppe Wund nicht äußern.
Dessen ungeachtet liegt der Stadtverwaltung auch noch kein vollständiger Bauantrag vor. Darüber hinaus sei laut Albrecht auch noch zu klären, wie die angrenzenden Firmen zu den Erweiterungsplänen stehen. Doch der OB hält all diese Aufgaben für lösbar: Als möglichen Baubeginn geht er von "Frühjahr 2019" aus. "Uns ist daran gelegen, dass es zügig weitergeht."