Mit dem Anbau an die Wolf-von-Gemmingen-Schule soll in diesem Jahr begonnen werden. Foto: Ines Schmiedl
Gemmingen. (isi) Die Arbeiten für den Anbau an die Wolf-von-Gemmingen-Schule können jetzt ausgeschrieben werden. Der Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung der Ausschreibung zugestimmt, obwohl die entsprechenden Fördermittel noch nicht zugesagt sind.
Die Gemminger Schule platzt aus allen Nähten. Ursprünglich war die Werkrealschule einzügig geplant, seit dem letzten Umbau im Jahr 2006 eineinhalbzügig. Seit 2013 ist die Einrichtung eine Gemeinschaftsschule. Ihren guten Ruf haben sich Rektor Helmut Thomaier und sein Team hart erarbeitet - mit der Folge, dass die Einrichtung nicht nur Kinder aus dem Ort anzieht, sondern auch aus vielen umliegenden Gemeinden Schüler nach Gemmingen zum Unterricht fahren. Das neue Schuljahr brachte zudem noch zwei zehnte Klassen, weil auf dem Gemminger Schulhügel nun auch die Mittlere Reife erlangt werden kann.
"Es besteht dringend Handlungsbedarf", betonte Bürgermeister Timo Wolf. Auf die Schul-Fachförderung von 940.000 Euro hat die Gemeinde ein Anrecht. Ob die Bewilligung aus dem Ausgleichsstock des Landes - hier wurden 500.000 Euro beantragt - in dieser Höhe eingeht und ob Gemmingen überhaupt berücksichtigt wird, ist derzeit noch nicht bekannt.
Die entsprechenden Genehmigungen für einen vorzeitigen Baubeginn wurden von der Verwaltung jedoch eingeholt. Das heißt, auch wenn die Zusagen zu den Fördermitteln noch nicht vorliegen, dürfen die Arbeiten ausgeschrieben werden, ohne dass der Gemeinde ein Schaden entsteht. Insgesamt wird der zweistöckige Anbau, der vor dem Schulgebäude geplant ist, rund 2,6 Millionen Euro kosten. Die nötigen Finanzmittel sind im neuen Haushalt eingeplant, der ist aber noch nicht rechtskräftig. Deshalb musste der Rat einen Beschluss fassen.
"Wir wollen den Baubeginn nicht noch weiter verzögern", argumentierte Bürgermeister Wolf. Ursprünglich sollte mit dem zweistöckigen Anbau in Modulbauweise bereits in den Sommerferien begonnen werden. Schon jetzt haben nicht alle Klassen eigene Zimmer. Eine weitere Hürde kommt hinzu, denn die Auftragsbücher der Baufirmen, auch der, die in Modulbauweise bauen, seien gut gefüllt.
"Wir sind froh, dass unsere Schule so gut besucht ist, und sollten bauen", fand auch SPD-Ratsmitglied Friedemann Günther. "Das Risiko ist überschaubar, wir sollten endlich anfangen", stimmte auch Klaus-Peter Reimold (CDU) ein. Einstimmig fasste das Gremium den Beschluss, nicht länger auf die Zusagen zu warten.