Eine Delegation hochrangiger Regierungsvertreter aus dem Senegal war auf Einladung der Zenaga Foundation in Sinsheim und hat dabei unter anderem das Auto- und Technik-Museum sowie den Kindergarten Adersbach besucht. Foto: Alexander Becker
Sinsheim. (abc/rnz) Eine Delegation hochrangiger Regierungsvertreter aus dem afrikanischen Senegal war ein Wochenende zu Gast in der Elsenzstadt. Eingeladen hatte die Zenaga Foundation aus Adersbach, eine gemeinnützige Organisation, die gegründet wurde, "um den Dialog und den Transfer von Wissen und Technik zwischen Deutschland und seinen Akteuren und den Akteuren in anderen Ländern auszubauen", erklärt der Gründer Kai Zimmermann.
Ihm zufolge liegt ein Fokus der Arbeit von Zenaga auf dem Austausch von Wissen, der Darstellung der technischen Möglichkeiten sowie der Realisierung von Projekten. Der Name Zenaga bezeichnet eine in heutiger Zeit immer seltener gebrauchte Berbersprache, aus der sich der Name Senegal ableitet. "Unsere Vision ist es, allen Menschen Zugang zu sauberer Energie und einer intakten Umwelt zu verschaffen. Mit steigender Lebensqualität und stabilem Weltklima können alle Menschen dort leben, wo sie geboren wurden und ihre Heimat ist", formulierte Zimmermann das Ziel der gemeinnützigen GmbH, die dafür zunächst Akteure aus dem Senegal und Deutschland mit Politik, Wirtschaft und Gesellschaft vernetzen will.
Hierfür hat man sich neben Senegals Hauptstadt Dakar - dort soll demnächst ein Forum als Kompetenz-, Ausbildungs- und Veranstaltungszentrum entstehen - die südöstlichste Regionalpräfektur des westafrikanischen Staates, Kedougou, als Projektregion ausgewählt. Dort soll die Energieerzeugung aus Müll sowie die Aufforstung eines Nutz- und Wirtschaftswaldes realisiert werden. Weitere Teilprojekte sind die Übernahme der ehemaligen Landwirtschaftsschule "Caritas" und deren Umwandlung in ein Ausbildungszentrum "Nachhaltigkeit", die Versorgung von fünf Schulen mit elektrischem Strom, die Schaffung sauberer Energiedörfer, die Optimierung des Gesundheitssystems und der Technischen Schule, die Unterstützung einer Selbsthilfegruppe für Frauen sowie die Unterstützung eines Gemüsegartens.
Nicht zuletzt plant Zenaga die Errichtung von Brunnen in verschiedenen Dörfern, um dort jeweils rund 500 Personen den Zugang zu sauberem Wasser zu ermöglichen. "Wir beginnen in der Gemeinde Dindefelo", kündigte Zimmermann während eines Vortrages im Restaurant des Auto- und Technik-Museums an, nachdem die Gruppe zuvor Europas größte private öffentliche Techniksammlung ausgiebig besichtigt hatte. Die senegalesischen Regierungsvertreter bedankten sich für das Zenaga-Engagement und kündigten für Dezember die Eröffnung eines neuen Flughafens an, des Aeroport International Blaise Diagne. Dieser soll den Senegal für deutsche Investoren künftig noch attraktiver machen.
Teil des senegalesischen Besuchs waren aber nicht nur Gespräche über Wirtschaft: So schaute die Delegation auch im Kindergarten Adersbach vorbei und wollte dabei einen Eindruck bekommen, wie die Kindergärten in Deutschland aufgebaut und strukturiert sind. Die Leiterin Sabine Rohrbach schilderte den Alltag der Kindergartenkinder und führte die Besucher durch die Einrichtung.
Es entstand ein Austausch mit intensiven Gesprächen. Mahamadou Lamine Barro, technischer Berater im Bildungsministerium des Senegal, brachte Bilder aus einem Kindergarten in Kédougou mit und bot eine Partnerschaft an. Der Kindergarten Adersbach startete mit einem Brief und einigen Fotos für die Kinder im Kindergarten in Kédougou. Die Kindergartenkinder aus Adersbach warten nun schon sehnsüchtig auf Nachricht aus dem Senegal.