Abstand halten ist auf Weihnachtsmärkten kaum möglich. Corona-bedingt fällt er deshalb auch in Angelbachtal ersatzlos aus. Archiv-Foto: Ralf März
Angelbachtal. (ram) Auch der beliebte Weihnachtsmarkt am ersten Adventswochenende fällt der Corona-Pandemie zum Opfer. Wie Bürgermeister Frank Werner in der jüngsten Gemeinderatssitzung erklärte, war eine Abfrage unter den bisher beteiligten Gruppen und Vereinen zu dem Ergebnis gekommen, dass die geforderten Hygieneregeln "nicht umsetzbar und nicht vertretbar" sind. Besonders kritisch sah man den Markt mit zahlreichen Anbietern in der Sonnenberghalle, aber auch im Budendorf auf dem Hallenvorplatz wären die geforderten Abstände unter den Besuchern kaum einzuhalten und zu kontrollieren gewesen. Unter den gegebenen Umständen ergebe der Markt keinen Sinn, fasste Werner zusammen.
Eine Idee brachte Gemeinderat Heimo Linse zur Sprache: Man könnte den Weihnachtsmarkt in den Schlosspark mit seinem schönen Ambiente verlegen, schlug er vor. Dort würden auch größere Abstände zwischen den Buden möglich, erklärte Linse. Während die anderen Ratsmitglieder keine Stellung dazu bezogen, zählte Werner zahlreiche Argumente auf, die gegen den Vorschlag sprechen, "den ich beinahe jedes Jahr höre": Der Aufwand für die beteiligten Vereine im unbefestigten Schlosspark wäre deutlich höher, die Wasserleitungen frostgeschützt zu verlegen schwieriger, und vor allem der Rasen würde bei feuchter Winterwitterung schnell zu einer Matschfläche werden, die dann bis zum Frühjahr so bleiben würde. Außerdem gab Werner zu bedenken, dass es nicht darum gehe, den Abstand zwischen den Hütten einzuhalten. Der Mindestabstand müsse zwischen den Menschen eingehalten werden. "Wir haben die Bürger zu schützen", erklärte Werner abschließend, "das können wir nicht den Vereinen aufbürden."
Noch deutlicher wird er in einem Brief an die Bevölkerung: "Ein Weihnachtsdorf mit beschränkter Gästezahl, Glühweinverbot und ohne die Angelbachtaler Geselligkeit, wäre eben kein Weihnachtsdorf geworden."
Eine Entscheidung zum Neujahrsempfang sei allerdings noch nicht getroffen, betonte der Bürgermeister in der Ratssitzung. Mit Blick auf die momentane Entwicklung machte er im Gespräch mit dieser Zeitung allerdings wenig Hoffnung, denn Blasmusik, Gesangsbeiträge und das gemütliche Beisammensein werden nicht möglich sein. Was bliebe wären die Ehrungen, die nur vor weitläufig verteiltem und reduziertem Publikum möglich wären.