Nach dem Wasserschaden musste die Sonnenberghalle 2015 saniert werden. Die Kosten trug die Versicherung, doch Mieteinnahmen entfielen. Unterhaltungs- und kalkulatorische Kosten sorgen bei der Halle für ein durchschnittliches jährliches Defizit von 300 000 Euro. Darüber wurde jetzt auch im Gemeinderat diskutiert. Foto: März
Angelbachtal. (ram) Mit der Jahresrechnung 2015 befasste sich der Gemeinderat. Rechnungsamtsleiter Peter Horsinka hatte das Zahlenwerk mit allen Einnahmen und Ausgaben der Gemeinde des vergangenen Jahres zusammengestellt und gab einen Einblick in die über 250 Seiten von Zahlen und Aktenzeichen.
Vom Umfang her schloss das Jahr weitestgehend wie geplant ab, so der Kämmerer. Der mit 14 Millionen Euro geplante Verwaltungs- und Vermögenshaushalt wuchs auf knapp 14,4 Millionen Euro an. Leichte Verschiebungen auf der Einnahmeseite gab es bei den Steuerzuweisungen des Landes, etwas höher fielen auch die Gewerbesteuereinnahmen aus, was trotz Ausgaben von über 500.000 Euro für Straßensanierungsmaßnahmen im Gemeindegebiet zu einem Überschuss von 861.859 Euro (geplant 553.710 Euro) im Verwaltungshaushalt führte, welcher dem Vermögenshaushalt zugeführt wurde.
Alleine der Verkauf von zehn Bauplätzen in den Neubaugebieten "Wackeldorn" und "Röhrigwald" nährte den Vermögenshaushalt um über eine weitere Million. Auf die geplante Rücklagenentnahme von über 982.000 Euro konnte weitestgehend verzichtet werden, nur 75.500 Euro wurde tatsächlich dem Rücklagentopf entnommen so Horsinka. Die Rücklage betrug damit zum Jahresende 2015 noch 2,6 Millionen Euro.
Allerdings war nicht alleine die bessere Einnahmensituation verantwortlich für die geringere Rücklagenentnahme, es konnten nämlich auch nicht alle geplanten Maßnahmen durchgeführt werden (z.B. Sanierung rechte Hälfte des Heckerhauses). Investitionen flossen unter anderem in Zuschüsse im Rahmen des Landessanierungsprogramms, knapp 12.000 Euro in Ersatzbeschaffungen für Spielplätze, das Kreiselkunstwerk (165.000 Euro), den Bau des Parkplatzes in der Friedrichstraße und den Umbau des alten Feuerwehrgerätehauses zur Mensa (115.000 Euro). Das Neubaugebiet "Röhrigwald" sorgte unterdessen aber nicht nur für die meisten Einnahmen, sondern mit seinen Erschließungskosten von rund 840.000 Euro auch für die meisten Ausgaben im Vermögenshaushalt.
Die bemerkenswerteste Zahl der Jahresrechnung sei, so Bürgermeister Frank Werner jedoch die Gemeindeverschuldung. Alleine um 665.000 Euro konnte diese im Jahr 2015 gesenkt werden. Zum Jahresende betrug der Schuldenstand noch rund 1,6 Millionen Euro (318 Euro pro Einwohner).
Fragen gab es zum Zahlenwerk kaum. Lediglich Dr. Axel Derks warf die Frage in den Raum, ob sich die Schlossparkserenade, Sonnenberghalle und der Pfingstmarkt, die in der Einnahmen- und Ausgabenrechnung allesamt defizitär abschnitten, überhaupt rentiere. Bürgermeister Werner verwies - ohne die Halle oder gar den Pfingstmarkt auch nur Ansatzweise zur Disposition stellen zu wollen - auf die kulturelle und volkswirtschaftliche Bedeutung, beispielsweise auch bezogen auf die Einnahmen der Vereine, die daraus ihre Arbeit finanzierten.
Einstimmig festgestellt wurde in diesem Zusammenhang auch der Etat des Wasserversorgungsbetriebs, der mit einem Verlust von rund 24.000 Euro abschloss. Grund waren höhere Ausgaben zur Netzunterhaltung und die Gutachterkosten für die Überrechnung des Wassernetzes.