Ein Weihnachtsbaum leuchtet vor dem Seniorenheim „Erlbrunner Höhe“. Fotos: privat
Von Lukas Werthenbach
Wilhelmsfeld. Kurz vor Weihnachten können Bewohner und Personal im Seniorenheim "Erlbrunner Höhe" endgültig aufatmen: Nach insgesamt sechs Corona-Fällen sind nun alle Betroffenen, darunter eine 101-Jährige, wieder genesen – und sämtliche Tests fielen zuletzt negativ aus. Heidi Farrenkopf, Geschäftsführerin des Trägers "Altenhilfe der Evangelischen Stadtmission Heidelberg", zeigte sich im RNZ-Gespräch "sehr froh" über diese insgesamt glimpflich verlaufene und entsprechend kleine Infektionswelle. Dabei appelliert sie insbesondere mit Blick auf die anstehenden Feiertage an die "Vernunft" der Angehörigen.
Geschäftsführerin Heidi Farrenkopf. Fotos: privatDie Erleichterung ist Farrenkopf am Telefon anzumerken: "Wir freuen uns." Keiner der Infizierten habe ins Krankenhaus gemusst; sogar über 90-Jährige und eine positiv getestete, symptomfreie 101-jährige Bewohnerin hätten alles gut überstanden. Nun herrsche wieder "Normalzustand in der Krise", denn natürlich würden die Hygieneregeln in der Einrichtung auch weiterhin gelten. So wird neben aller Erleichterung ebenso deutlich, dass immer noch höchste Vorsicht geboten ist. Dabei betont die Geschäftsführerin, dass man auch in den nächsten Wochen und Monaten insbesondere auf den Sinn der Angehörigen für eine "Verantwortungsgemeinschaft" angewiesen sei: "Ich bitte alle darum, sich genau zu überlegen, ob sie unsere Bewohner über Weihnachten wirklich zu sich mit nach Hause nehmen wollen." Schließlich steige durch deren Beteiligung an etwaigen Familienfeiern und eine anschließende Rückkehr in die "Erlbrunner Höhe" das Risiko eines erneuten Corona-Ausbruchs in der Einrichtung.
Auf Kooperation angewiesen sei man auch bei Besuchen. "Nur mit negativem Schnelltest oder FFP2-Maske sind Besuche möglich", erklärt Farrenkopf. Noch sei die "personelle Kapazität" im Seniorenheim nicht vorhanden, um allen Besuchern einen Schnelltest zur Verfügung zu stellen. "Aber wir suchen nach Möglichkeiten, um zumindest zu gewissen Zeiten Schnelltests zu gewährleisten." Zwar könnten "im Bedarfsfall" FFP2-Masken ausgehändigt werden – man sei aber "dankbar", wenn die Besucher selbst eine solche mitbringen würden. Die aktuellen Verordnungen für Pflege- und Seniorenheime sähen vor, dass zweimal wöchentlich am Personal Schnelltests durchgeführt werden. "Aber das ist sehr schwierig, das koordinativ hinzukriegen", sagt sie etwa mit Blick auf rund um die Uhr geltende Dienstpläne, viele Teilzeitkräfte, die Notwendigkeit von geschultem Personal für Testungen und die Pflicht zur Dokumentation aller Ergebnisse.
Ungeachtet dieser organisatorischen Hürden war für die Bewohner nun endlich wieder ein bisschen Feiern angesagt: "Wir haben bei zwei kleinen Adventsnachmittagen ohne Gäste nicht zuletzt diesen glücklichen Ausgang der Infektionsgefahr miteinander bedacht und es uns gut gehen lassen", berichtet Farrenkopf.
Wichtig ist ihr der Dank an das "Leitungsteam" mit Heimleiter Peter Prott und Pflegedienstleiterin Nadine Isafe sowie an alle Mitarbeiter. Besonders gefreut habe man sich auch über das Engagement "einiger großzügiger Bürger", von Kindern des Kindergartens "Eulennest" und über den "Zuspruch der Konfirmanden" sowie "gemalte, gebastelte und gebackene Aufmerksamkeiten". Nun hoffe man, dass auch alle anderen Senioreneinrichtungen und "vulnerablen Bürger die nächsten Wochen gut überstehen, bis wir dann hoffentlich durch Impfschutz besser vor der Corona-Pandemie geschützt sein werden".