Der gestürzte Radler und die Stadt Heidelberg streiten um den B37-Unfall
Die Stadt sieht weiterhin "kein Fehlverhalten in der Baustellenorganisation". Der 27-jährige Daniel Badstöber sieht das jedoch weiterhin anders.
Neckargemünd/Heidelberg. (cm) Während der Arbeiten für die B37-Radspur war ein Radler im Baustellenbereich gestürzt. Der 27-jährige Daniel Badstöber aus Wiesenbach war wie berichtet in Höhe der Schlierbacher Orthopädie an der Kante des neuen Bordsteins an einer Bushaltestelle hängen geblieben. Das Hindernis war seiner Ansicht nach nicht zu sehen. Der Radler verletzte sich zum Glück nur leicht. Die Stadt Heidelberg kam zu dem Schluss, dass der Abschnitt noch nicht freigegeben war, was durch Baken und Bodenmarkierungen auch klar erkennbar gewesen sei. Es liege "kein Fehlverhalten in der Baustellenorganisation" vor.
Badstöber betonte gegenüber der RNZ, dass er nicht auf der künftigen Radspur fahren wollte. "Der Sturz geschah beim Spurwechsel von der Fahrbahn auf den an dieser Stelle zu diesem Zeitpunkt noch bestehenden alten Fuß- und Radweg", so der Radler. Da dieser auf Höhe der Bushaltestelle Orthopädie auch mit dem blauen "Fuß- und Radweg-Schild" ausgeschildert sei, bestehe hier auch Benutzungspflicht – soweit der alte Fuß- und Radweg befahrbar und nicht durch aktuelle Baumaßnahmen blockiert war. "Daher musste ich somit sogar an dieser Stelle von der Fahrbahn auf den benutzungspflichtigen Fuß- und Radweg wechseln, auf der Straße zu bleiben wäre eine Ordnungswidrigkeit gewesen", meint Badstöber.
In dem Bereich, in dem gebaut wurde, sei die Nutzung des alten Weges nicht möglich gewesen, Radfahrer hätten hier auf die Straße wechseln müssen. Vor der Ampel – an der Unfallstelle – habe dieser Baustellenabschnitt geendet. Hier sei somit die nächste Möglichkeit für Radler gewesen, von der Fahrbahn auf den benutzungspflichtigen Fuß- und Radweg zurückzukommen.
"Jeder Radfahrer, der sich an die Verkehrsregeln gehalten hat und an dieser Stelle von der Fahrbahn aus den abgesenkten Bordstein angesteuert hat, um richtigerweise auf dem Fuß- und Radweg weiterzufahren, wurde damit in die Gefahrenstelle hinein geleitet", so Badstöber. "Die meisten Radfahrer sind vermutlich zum Glück einfach auf der Straße geblieben, was eigentlich falsch ist, in diesem Fall wohl aber weitere Stürze vermieden hat."
Die Stadt Heidelberg bleibt bei ihrer Meinung: "Laut der Baufirma waren Schilder und Markierungen zum Zeitpunkt des Sturzes so eingerichtet, dass Radfahrer rechts über den gemeinsamen Geh- und Radweg an der Baustelle vorbeigeleitet wurden", erklärt Stadtsprecherin Christiane Calis. Ein Vertreter des zuständigen Tiefbauamtes habe inzwischen Kontakt mit Daniel Badstöber aufgenommen, "um den Sachverhalt bilateral zu besprechen", ergänzt Calis.