Region Heidelberg. (cm/bmi/lew) Weihnachtsbäume gelten auch in öffentlichen Gebäuden als Stimmungsbringer. In Heidelberg gelten sie aber vor allem auch als "Brandlast" in Flucht- und Rettungswegen und sind in Schulen verboten, wie das dortige Schulamt vorschreibt. Wie wird in der Region rund um Heidelberg verfahren?
Im Neckargemünder Schulzentrum fällt Weihnachten in diesem Jahr nicht aus. Wie immer hat die Stadtgärtnerei jeweils einen Christbaum im Trakt des Max-Born-Gymnasiums, im Bereich der Realschule und in der gemeinsamen Aula beider Schulen aufgestellt. "Da die Bäume am Rand stehen, stören sie niemanden und blockieren auch keine Fluchtwege", sagt Joachim Philipp, der Leiter des Gymnasiums. Weil das Schulzentrum im Jahr 2003 abbrannte, nehme man den Brandschutz sehr ernst, betont er. "Unsere Schüler und Lehrer schätzen die weihnachtliche Atmosphäre", sagt der Direktor. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Bäume einmal verboten werden."
Ähnlich weihnachtlich sieht es in den öffentlichen Gebäuden in Nußloch aus. Gleich fünf beleuchtete Christbäume zieren das Rathaus, wie Stefan Weinzierl, Gebäudemanager der Gemeinde, zu berichten weiß. Wie immer deren drei um die Krippe im Eingangsbereich, zudem 2019 zum ersten Mal ein Wünschebaum mit Geschenkideen für sozial benachteiligte Kinder sowie ein weiterer Baum eine Etage höher bei Bürgermeister Joachim Förster. Auch die Foyers von Schiller- und Lindenschule schmückt jeweils ein Tannenbaum. "Das stand bei uns auch nicht zur Diskussion", sagt Weinzierl. Natürlich haben die Hausmeister beim Aufstellen auf Flucht- und Rettungswege geachtet. "Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg und es findet sich ein passendes Eck."
Für Armin Nelius, Kommandant der Feuerwehr Leimen, ist klar: "Tannenbäume im Bereich von Rettungswegen, das geht gar nicht." In Leimen orientiere man sich an der Landesbauordnung, eine eigene städtische Verordnung gebe es hierfür nicht. Davon, Christbäume komplett aus öffentlichen Einrichtungen zu verbannen, hält Nelius nichts: "Das kommt immer auf den Einzelfall an." Solange ein sicherer Ausgang ins Freie gewährleistet sei, spreche aus seiner Sicht nichts dagegen. Echte Kerzen hingegen haben für ihn an den Bäumen nichts zu suchen. Das gelte im Übrigen auch für private Haushalte.