Region Heidelberg. (saro/fre) Mehr als 7500 historische Baudenkmale, Parks und archäologische Stätten öffnen am Sonntag, 9. September, zum Tag des offenen Denkmals die Türen. Auch in der Region rund um Heidelberg gilt das Motto "Entdecken was uns verbindet". Hier beteiligen sich die Klosterkirche Lobenfeld, die Dossenheimer Schauenburg und die Hühnerfautei in Schönau an dem Aktionstag.
Die Schauenburg oberhalb von Dossenheim wurde in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts errichtet und zwar von den Edelfreien von Schauenburg, die erstmals 1130 erwähnt wurden. 1460 wurde die Burg nah der Eroberung durch den Heidelberger Kurfürsten Friedrich I. geschleift. Erhalten sind heute Reste unter anderem von der Ring- und der Schildmauer sowie von Bergfried und Kernburg. Am Tag des offenen Denkmals finden hier von 14 bis 18 Uhr Führungen statt. Auch die Bewirtung ist sicher gestellt. Die AG Schauenburg des Heimatvereins bietet um 14, 15 und 16 Uhr einen Fahrdienst für Senioren an; Treffpunkt ist am Dossenheimer Rathaus.
Die Klosterkirche Lobenfeld gilt als eines der bedeutendsten staufischen Bauwerke in Baden-Württemberg und ist einer der wenigen romanischen Bauten, die im Kraichgau erhalten blieben. Das dazugehörige Kloster wurde 1145 gegründet. Ursprünglich von Augustinermönchen betrieben, wurde es im 13. Jahrhunderts zum Nonnenkloster und geriet unter den Einfluss der in Schönau residierenden Zisterzienser.
Die Kirche selbst wurde zwischen 1170 und 1180 errichtet und nach der Klosterauflösung auch als Scheune benutzt. In ihrem Innern finden sich zahlreiche mittelalterliche Wandmalereien, darunter auch eine romanische Darstellung des Lebens des Heiligen Martin. Führungen werden am Sonntag zwischen 10 und 17 Uhr angeboten. Um 17 Uhr beginnt die Finissage der gezeigten Ausstellung "Sakrale Kunst im Rhein-Neckar-Kreis". Sie umfasst 35 großformatige Fotos von Kirchen aus dem Rhein-Neckar-Kreis. Die Fotografin Dorothea Burkhardt ist anwesend.
Die Hühnerfautei im Klosterstädtchen Schönau wurde um 1250 errichtet und gilt als eines der besterhaltenen Profangebäude des Hochmittelalters in Deutschland. In dem Gebäude, das außerhalb des 1142 gegründeten eigentlichen Zisterzienserklosters lag, wirkte der so genannte "Hühnervogt", der die Steuern auch in Form von Naturalien eintrieb. In der deshalb so genannten "Hühnerfautei" ist heute das kunsthistorische Museum der Stadt untergebracht, das am Sonntag von 14 bis 18 Uhr geöffnet ist.
Hier werden alte Handwerkskünste wie das Spinnen und Weben gezeigt und auch das Drucken mit Jahrhunderte alten Holzmodeln erläutert. Um 16.30 Uhr beginnt eine Altstadtführung, bei der die Dimensionen des ehemaligen Klosters deutlich werden.