Die Feuerwehr barg einen Fiat von einer Böschung bei Schönau. Archivfoto: Feuerwehr
Schönau/Leimen-St. Ilgen. (luw) Zwei rätselhafte Funde von Autos in der Region beschäftigen seit einigen Wochen die Polizei. Feststeht indes: Die Fälle haben nichts miteinander zu tun. Inzwischen sind die Beamten in beiden Ermittlungen einige Schritte weiter, wie die RNZ auf Nachfrage erfuhr. Eine Übersicht:
> In Leimen-St. Ilgen hatte am 3. November ein Mercedes CLK 500 für Aufsehen gesorgt, der laut Polizei "mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit" durch die Probsterwaldsiedlung raste und dabei beinahe ein Kind überfuhr. Als dessen Vater den Fahrer nach Anhalten des Autos zur Rede stellte, trat ihm der Raser in die Hüfte. Anschließend rannte er davon und ließ das Auto samt "geringer Menge" Kokain und einem Schlagstock zurück. Das geschah in den 30-er-Zonen zwischen Julius-Becker-Straße und Karl-Benz-Weg; in letzterem ließ der Fahrer den Mercedes letztlich stehen.
Nun erklärte die Polizei: "Nach dem Zeugenanruf hat sich der 36-jährige Tatverdächtige bei der Polizei in Wiesloch gemeldet." Jedoch habe er die ihm vorgeworfene Tat bestritten und geschwiegen. "Es geht um Straßenverkehrsgefährdung, Körperverletzung und Besitz von Betäubungsmitteln", erklärte Polizeisprecher Dieter Klumpp auf Nachfrage. Ein "Geschädigter" habe den 36-Jährigen derweil "eindeutig als Fahrer" erkannt. Nun bearbeite die Staatsanwaltschaft den Fall.
> In Schönau war am Morgen des 7. November ein demolierter Fiat von einer Böschung 30 Meter unterhalb der Greiner Straße geborgen worden. Der Fahrer des Autos, das sich mehrmals überschlagen hatte, war aber nicht zu finden. Die Polizei erklärte damals, dass der Fiat wenige Stunden zuvor in der Neckargemünder Bahnhofstraße einer Streife aufgefallen war. Als der Fahrer sah, dass die Beamten ihn kontrollieren wollten, drückte er aufs Gas und fuhr mit weit über 100 Kilometern pro Stunde in Richtung Neckarsteinach, wo sich seine Spur verlor. Später wurde bekannt, dass der eingetragene Halter des Fiats sein Auto kurz vor dessen Fund an der Böschung als gestohlen gemeldet hatte.
Auf Nachfrage berichteten die Beamten jetzt, dass das Fahrzeug aber "nicht aufgebrochen wurde". Vielmehr bestehe der Verdacht der "unbefugten Ingebrauchnahme" des Autos. "Tatverdächtig ist ein im Haushalt des Fahrzeughalters wohnhafter Jugendlicher, womit auch der Verdacht des Fahrens ohne Fahrerlaubnis im Raum steht", erklärte die Polizei weiter. Der Jugendliche habe bei der Befragung leichte Verletzungen aufgewiesen. Im Auto seien Blutspuren gesichert worden. Die Ermittlungen der Verkehrspolizei und der Staatsanwaltschaft Heidelberg dauern demnach noch an.