Wenn sich auf der Kreisstraße zwischen dem Dilsbergerhof und dem Dilsberger Ortsteil Neuhof zwei Busse begegnen, geht es besonders eng zu. Foto: privat
Neckargemünd. (cm) Er ist ein unermüdlicher Kämpfer: Seit mehreren Jahrzehnten setzt sich der frühere Verkehrspolizist und Dilsberger Ortschaftsrat Rüdiger Ruf für mehr Verkehrssicherheit auf der Kreisstraße K 4200 zwischen dem Dilsbergerhof und dem Dilsberger Ortsteil Neuhof ein.
Denn dieser Abschnitt ist sehr schmal, sodass es besonders eng wird, wenn sich zwei Autos oder ein Bus und ein Auto begegnen - geschweige denn zwei Busse. Eine Petition für den Ausbau der Straße ist vor zwei Jahren abgelehnt worden. Doch Ruf gibt nicht auf, will immerhin eine Reduzierung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit von derzeit 100 auf 70 Kilometer pro Stunde erreichen. Daran erinnerte er Bürgermeister Frank Volk nun in der Bürgerfragestunde der zurückliegenden öffentlichen Sitzung des Gemeinderates.
Gibt nicht auf: Rüdiger Ruf. Foto: Zantopp
Rüdiger Ruf wollte wissen, was aus dem auch im Herbst des Jahres 2017 vom Gemeinderat befürworteten Tempolimit von 70 Kilometern pro Stunde geworden ist. "Was hat die Stadt nach der Ablehnung der Temporeduzierung durch den Landkreis unternommen?", fragte Ruf. Bürgermeister Volk erklärte, dass die Stadt grundsätzlich keine Geschwindigkeitsbegrenzungen anordnen könne, da sie nicht die Funktion der unteren Verkehrsbehörde habe. "Wir brauchen für jedes Schild das Landratsamt", erklärte der Rathauschef. "Wenn das Landratsamt keine Temporeduzierung für notwendig hält, haben wir keine Chance." Nur bei Gefahr in Verzug dürfe die Stadt handeln und zum Beispiel einen Parkplatz wegen Hochwassergefahr sperren.
Rüdiger Ruf sah das anders: "Wir müssen das nicht einfach akzeptieren und uns mit allem einverstanden erklären", meinte der Dilsberger. Für andere Vorhaben wie zum Beispiel den neuen Radweg zwischen Wiesenbach und dessen Ortsteil Langenzell sei Geld vorhanden, ärgerte sich Rüdiger Ruf. "Da spielt dann auch keine Rolle mehr, dass in diesem Bereich Salamander und Frösche leben." Zudem sei der Radweg gebaut worden, obwohl parallel am Waldrand bereits ein landwirtschaftlicher Weg verlaufe: "Den hätte man einfach ausbauen können", meinte Ruf, ehe er von Bürgermeister Volk unterbrochen wurde: "Der Radweg liegt auf Wiesenbacher Gemarkung und ist somit kein Gegenstand für den Neckargemünder Gemeinderat." Überhaupt wolle er nun nicht ausführlich darüber diskutieren.
Ruf mutmaßte, dass sogar Landrat Stefan Dallinger persönlich in die Entscheidung eingebunden war, das Tempolimit auf der Kreisstraße nicht zu reduzieren: Eine bereits anberaumte Ortsbegehung der Kreisstraße sei vor einigen Jahren einfach abgesagt worden. "Warum da interveniert wurde, ist mehr als ein Rätsel", so Ruf. "Mir wurde gesagt, dass ich eine Majestätsbeleidigung begangen habe." Bürgermeister Volk sagte, dass er selbst damals noch nicht im Amt war. Rüdiger Ruf kündigte daraufhin an: "Ich wollte eigentlich nur mitteilen, dass ich nun vor das Verwaltungsgericht ziehe."