Der Ball der SVS-Erweiterung liegt jetzt beim Runden Tisch
Geländeerweiterung des SV Sandhausen: Suche nach Alternativen startet am 11. Januar - Gespräche sind nicht öffentlich

Sandhausen. (luw) Die umstrittenen Rodungspläne zur Erweiterung des Fußballzweitligisten SV Sandhausen (SVS) liegen erst einmal in der Schublade. Jetzt soll ein Runder Tisch neue Ideen bringen. Nachdem der Gemeinderat Ende Oktober bekanntlich das Projekt "Sportzentrum Süd" per Beschluss ruhen ließ, gibt es jetzt einen Termin für eine nicht öffentliche Besprechung mit Vertretern von Verwaltung, Gemeinderat, betroffenen Vereinen und der Bürgerinitiative (BI) "Pro Waldschutz": Am Samstag, 11. Januar, werden die Karten neu gemischt.
Eigentlich sah der im April 2018 vom Gemeinderat auf den Weg gebrachte Bebauungsplan vor, rund 2,5 Hektar Wald im Schutzgebiet Schwetzinger Hardt zu roden. Hintergrund sind Auflagen der Deutschen Fußball Liga (DFL), nach denen der SVS zwei weitere Sportplätze für ein Nachwuchsleistungszentrum benötigt. Außerdem sollten auf der erweiterten Fläche 144 Parkplätze entstehen. In diesem Frühjahr regte sich in der Bevölkerung erheblicher Widerstand gegen das Projekt, eine BI gründete sich und reichte sogar eine Petition im Stuttgarter Landtag ein.
Mit seinem Oktober-Beschluss beauftragte der Gemeinderat die Verwaltung, zu einem Runden Tisch einzuladen. Dabei sollen "Alternativstandorte außerhalb des Schutzgebiets" gesucht werden. Zudem wurde der SVS aufgefordert, Kontakt mit den benachbarten Fußballvereinen in Walldorf, St. Ilgen und Nußloch aufzunehmen. Ziel soll die Prüfung weiterer Kooperationsmöglichkeiten sein, um so möglicherweise die erforderliche Zahl der zur Verfügung stehenden Sportplätze zu erreichen.
An dem Runden Tisch am 11. Januar nehmen Rathauschef Georg Kletti, Ortsbaumeister Michael Schirok, je ein Vertreter der vier Gemeinderatsfraktionen, BI-Sprecherin Petra Weiß, SVS-Präsident Jürgen Machmeier sowie die Vorsitzenden der beiden benachbarten Sportvereine teil. Ralf Kuhn wird den FC Sandhausen vertreten, Michael Pfeffer den Tennisclub 1970. Geleitet werden die Gespräche von einem "professionellen externen Moderator und dessen Assistentin", wie Bürgermeister Kletti auf Nachfrage erklärte.
Im Gespräch mit der RNZ ruft der Rathauschef in Erinnerung: "Der Runde Tisch entscheidet nichts. Er erarbeitet nur Alternativvorschläge, um sie dem Gemeinderat zu unterbreiten." Jedem Beteiligten der Gesprächsrunde stehe frei, neue Ideen einzubringen. Nur das Kommunalparlament könne am Ende aber eine verbindliche Entscheidung treffen, betont Kletti. Auf Nachfrage sagte der Bürgermeister, dass Zuhörer dabei nicht zugelassen sind. "Über die Transparenz-Spielregeln werden die Teilnehmer des Runden Tischs gemeinsam entscheiden", so Kletti.
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Dass der 11. Januar der einzige Gesprächstermin für den Runden Tisch sein wird, glaubt er indes nicht: "Ich bezweifle angesichts dieses komplexen Themas, dass es bei einem Termin bleibt."