Zahlreiche Filialen von Banken und Sparkassen in der Region rund um Heidelberg sind derzeit geschlossen – im Bild jene der Volksbank Kurpfalz in Sandhausen. Foto: Alex
Von Christoph Moll
Region Heidelberg. Die Corona-Krise trifft alle – auch die Banken. Sie stehen in diesen Tagen vor der Frage: Filialen schließen oder offen lassen? Die in der Region rund um Heidelberg präsenten Sparkassen und Volksbanken haben unterschiedliche Antworten gefunden.
> Die Sparkasse Heidelberg, die in fast jedem Ort der Region präsent ist, hat ihre kleineren Filialen geschlossen. Derzeit geöffnet sind noch 26 Filialen – darunter im direkten Heidelberger Umland auch jene in Neckargemünd, Schönau, Bammental, Meckesheim, Eppelheim, Leimen, Nußloch und Sandhausen. Aktuell würden immer weniger Kunden in die Filialen kommen und stattdessen telefonischen Kontakt suchen, teilte die Sparkasse mit. Man habe die Mitarbeiterzahl im Service-Center erhöht, um der steigenden Zahl von Anrufen gerecht zu werden. Auch in den von der vorübergehenden Schließung betroffenen Filialen stehen Selbstbedienungsgeräte weiterhin uneingeschränkt zur Verfügung. Die Bargeldversorgung sei somit gewährleistet.
> Die Volksbank Neckartal geht derweil einen anderen Weg. "Die Banken zählen zu den systemrelevanten Branchen und tragen damit eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung", teilte der Vorstandsvorsitzende Ekkehard Saueressig mit. "Dieser werden wir gerecht, indem wir für unsere Mitglieder und Kunden auch weiterhin auf den unterschiedlichen Wegen erreichbar sind." Deshalb seien weiterhin alle Filialen im Neckar- und Elsenztal geöffnet. Durch Maßnahmen wie Plexiglasscheiben als "Spuckschutz" und Spender mit Desinfektionsmittel an den Schaltern sowie dem regelmäßigen Desinfizieren von Geldautomaten sollen Kunden und Mitarbeiter geschützt werden. Auch würden die Mitarbeiter wartende Kunden in den Filialen auf die Abstandsregeln hinweisen. Die Berater stehen telefonisch oder online zum Beispiel über Video-Chat zur Verfügung. Einige würden auch im Homeoffice arbeiten, so Saueressig. Die für die nächste Zeit geplanten Kundenveranstaltungen wurden abgesagt und interne Besprechungen erfolgen per Video- oder Telefonkonferenz.
> Die Volksbank Kurpfalz hat alle ihre Filialen – außer die Hauptstelle in Heidelberg und die Filialen Kirchheim, Ladenburg und Schriesheim – für den Publikumsverkehr geschlossen. Betroffen sind somit auch die Filialen in der Region in Eppelheim, Leimen-St. Ilgen, Sandhausen und Wilhelmsfeld. Die Selbstbedienungsbereiche mit Geldautomaten bleiben geöffnet. Die Mitarbeiter sind weiter in den Filialen, um die Kunden telefonisch zu beraten.
> Die Volksbank Kraichgau hat etwa die Hälfte ihrer Filialen geschlossen – auch jene in Nußloch und Sandhausen. Jene in Leimen-Mitte bleibt ebenso geöffnet wie alle Automatenbereiche. Wie Marketingchef Max Böhler sagte, sollen Filialen mit Plexiglasscheiben an den Schaltern ausgestattet werden. Die Mitarbeiter arbeiten auch in den geschlossenen Filialen weiter und können von dort aus das Service-Center der Bank unterstützen.
> Die Heidelberger Volksbank hat zahlreiche Zweigstellen für den Publikumsverkehr geschlossen. Auch Mitarbeiter hätten dies zu ihrem Schutz befürwortet, so Vorstandsmitglied Toralf Weimer. So soll der Geschäftsbetrieb aufrecht erhalten werden. Die gute Nachricht für die Region: Die Zweigstellen in Dossenheim und Eppelheim sind weiter geöffnet. Hier wurden Plexiglasscheiben installiert.
> Die Sparkasse Starkenburg hat elf ihrer 16 Filialen geschlossen. Darunter befindet sich auch jene in Neckarsteinach.