Ab Montag ist die Eppelheimer Brücke dicht
Der Neubau der Straßenbahnbrücke bringt bis Ende 2018 Umwege für alle Verkehrsteilnehmer - Hildastraße wird zur Einbahnstraße

Archivfoto: Geschwill
Von Anja Hammer
Eppelheim/Heidelberg. Umleitungen sind die Eppelheimer spätestens seit der Großbaustelle im Heidelberger Pfaffengrund gewohnt. Doch ab Montag reichen die Straßensperrungen ins eigene Stadtgebiet hinein. Denn ab nächster Woche ist die Straßenbahnbrücke über die Autobahn dicht. Sie soll unter Regie der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (RNV) abgerissen und bis Ende 2018 durch eine Neue ersetzt werden (siehe Hintergrund). Und das hat Auswirkungen für alle Verkehrsteilnehmer.

Autofahrer: Schon an der Kreuzung von Wieblinger- und Scheffelstraße ist auf der Hauptstraße eine Straßensperrung eingerichtet. Der Abschnitt dahinter - bis zur Kreuzung von Hilda- und Mozartstraße - wird zur Einbahnstraße und darf nur in Richtung Stadtmitte befahren werden. Spätestens an der Hildastraße hört die Hauptstraße dann aber auf. Wer also mit dem Auto nach Heidelberg will, muss die Wieblinger Straße bis zur Friedrich-Schott-Brücke nehmen. Über den Kurpfalzring im Pfaffengrund geht es in die Henkel-Teroson-Straße, bis diese am "Bauhaus" wieder in die Eppelheimer Straße mündet. Aus Richtung Heidelberg kommend geht es in der Wieblinger Straße links ab in die Hildastraße und von dort weiter bis zur Hauptstraße.
Neue Verkehrsregelung: Die Hildastraße ist ab der Gartenstraße eine Einbahnstraße mit Fahrtrichtung Schulzentrum. Dies gilt auch auf der Mozartstraße bis zur Freiherr-von-Wamboldt-Straße. Der Verkehr aus der Mozartstraße wird also über die Blumen- und Scheffelstraße zur Haupt- beziehungsweise Wieblinger Straße umgeleitet.
Fußgänger und Radfahrer: Entgegen erster Ankündigungen ist die Straßenbahnbrücke auch für Fußgänger und Radfahrer bereits ab Montag gesperrt, berichtet die RNV. Sie können entweder die gleiche Umleitung wie die Autofahrer nehmen. Wer in die Heidelberger Stadtteile Pfaffengrund, Bahnstadt oder Kirchheim will, für den bietet sich die Leonie-Wild-Brücke über die Autobahn an.
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Hintergrund
Die Straßenbahnbrücke führt über die Autobahn 5 und verbindet Eppelheim mit Heidelberg. Die über 80 Jahre alte Querung ist stark baufällig. Daher wird sie abgerissen. Wann genau die Abrissbirnen anrücken, steht aber noch nicht fest, so RNV-Sprecherin
Die Straßenbahnbrücke führt über die Autobahn 5 und verbindet Eppelheim mit Heidelberg. Die über 80 Jahre alte Querung ist stark baufällig. Daher wird sie abgerissen. Wann genau die Abrissbirnen anrücken, steht aber noch nicht fest, so RNV-Sprecherin Victoria Pfaff. Bis Ende 2018 sollen die Arbeiten jedoch abgeschlossen sein - und so lange werden auch die Umleitungen für Auto- und Fahrradfahrer Gültigkeit haben. Es könne allerdings zu kurzfristigen Änderungen kommen, räumt Pfaff ein. "Selbst wenn eine Baustelle bis ins Detail geplant ist, kann trotzdem immer etwas Unvorhergesehenes passieren."
Die Baustelle hat es in sich: Es entsteht nicht nur eine neue Brücke mit zwei Gleisen für die Straßenbahn, zwei Spuren für die Autofahrer und beidseitigen Radstreifen und Gehwegen. Gebaut werden auch eine Radwegunterführung auf Eppelheimer Seite entlang der Autobahn und ein Kreisel an der Kreuzung von Haupt-, Hilda- und Mozartstraße in dem die beiden Gleise zusammenlaufen. Der Kreisel soll ab Ende August bis Ende November gebaut werden. In das gesamte Projekt investieren der Bund, die Städte Heidelberg und Eppelheim Millionen; allein Eppelheim - je nachdem, wie viel Zuschüsse vom Land fließen - zwischen 1,4 und 2,5 Millionen Euro.
Die Straßenbahn wird erst, wenn alles fertig ist, über die neue Brücke fahren. Doch im Dezember, so Pfaff zum aktuellen Zeitplan, soll sie zumindest ab dem Kranichweg auf Heidelberger Gemarkung bis zum Bismarckplatz fahren - und zwar auf der aktuellen Route über Eppelheimer Straße, Czernybrücke und Bergheimer Straße. Das heißt, die Eppelheimer fahren erst mit dem Bus dorthin und steigen im Pfaffengrund in die Bahn um. aham
Öffentlicher Nahverkehr: Die Ersatzbusse für die Straßenbahnlinie 22 fahren auf Eppelheimer Seite die gleiche Umleitung wie die Autofahrer: Es geht also über Wieblinger Straße und Friedrich-Schott-Brücke nach Heidelberg und auf dem Rückweg über die Hildastraße. Deshalb gibt es neue Haltestellen: In Fahrtrichtung Bismarckplatz wird die Jakobsgasse nicht mehr angefahren. Stattdessen finden sich zwei neue Ein- und Aussteigemöglichkeiten in der Wieblinger Straße: einmal in Höhe der evangelischen Kirche und einmal in Höhe des Ärztehauses. Aus Heidelberg kommend hält der Bus in der Hildastraße in Höhe des Ärztehauses; die Haltestelle Jakobsgasse bleibt in Fahrtrichtung Endhaltestelle bestehen.
Auf Heidelberger Gemarkung fährt der 22er-Bus Richtung Bismarckplatz über den Kurpfalzring auf die Eppelheimer Straße, macht dann aber noch einen Bogen über die Henkel-Teroson-Straße. Die Haltestelle Kranichweg entfällt zwar, dafür legt der Bus aber einen Stopp am Kurpfalzring Süd ein. In Richtung Eppelheim fährt der Bus wie die Autos. Er hält in der Hans-Bunte-Straße. Da in dieser Fahrtrichtung die Haltestellen Stotz und Kranichweg nicht bedient werden, gibt es eine zusätzliche Buslinie: die Linie 22E. Der Umstieg erfolgt an der Haltestelle in der Hans-Bunte-Straße.