Dieses Schild weist am Parkplatz „Radschuhbahnhof“ auf das Problem der illegalen Müllablagerungen hin. Foto: Alex
Neckargemünd. (cm) Hat Mückenloch ein Müllproblem? Eine Einwohnerin berichtete in der Bürgerfragestunde in öffentlicher Sitzung des Gemeinderates von einer großen Müllhalde im Ort. Diese habe vom städtischen Bauhof mit drei großen Containern entsorgt werden müssen. Sie wollte wissen, was der Einsatz gekostet hat. Außerdem habe sie beim städtischen Ordnungsamt angeregt, dass auch im Stadtteil Plakate gegen wilde Müllentsorgung aufgehängt werden. So werde der sogenannte Radschuhbahnhof zum Ablagern von Müll genutzt. Dort seien unlängst wieder ein Teppich und ein Roller abgelegt worden. "In Mückenloch gibt es noch mehr illegale Mülllager, auf die ich die Stadt hingewiesen habe", meinte sie. Auf ihre E-Mails habe sie jedoch keine Antworten bekommen.
Bürgermeister Frank Volk dankte für die Hinweise und wusste nicht, was die Entsorgung der wilden Müllhalde gekostet habe. Im Raum habe einmal ein Betrag von 30.000 Euro gestanden. "Dafür muss der Steuerzahler aufkommen", meinte Volk. "Wir konnten nämlich keinen Verursacher finden." In anderen Fällen sei dies gelungen. Dann würden die Kosten "übertragen". Die Müllhalde habe sich über Jahrzehnte angesammelt und sei gewachsen. Die Stadt erhalte viele Meldungen über wilde Müllablagerungen und entferne diese sehr schnell, wenn nicht Container benötigt werden, so Volk.
Die Bürgerin entgegnete, dass sie die Müllhalde bereits seit fünf Jahren immer wieder angezeigt habe. Mit der Zeit seien Plastikplanen in die Erde "eingewachsen" und Autoreifen hätten sich mit Erde vermischt, die dann zu Sondermüll geworden seien. "Wenn man das alles sortiert hätte, wäre die Entsorgung günstiger geworden", meinte die Frau. "Die Stadt hätte für Ordnung sorgen und nicht warten sollen, bis es 30.000 Euro kostet." Nach ihrer Erfahrung werde nicht sofort gehandelt. Volk betonte, dass die Stadt "sehr dahinter" sei. Vor fünf Jahren sei er noch nicht im Amt gewesen. "Ich gebe Hinweise schnell weiter", sagte er.
Die Mückenlocherin fragte außerdem nach dem Starkregengutachten für den Stadtteil. Sie habe einen Schaden von 20.000 Euro an ihrem Haus erlitten, weil es an der Entwässerung an Wegen fehle. "Das Gutachten liegt seit September vor", sagte Rathauschef Volk. Er sei auch bereit, dieses in jedem Ortsteil vorzustellen. Die Umsetzung sei für das erste Quartal 2021 geplant. "Wir werden es zeitnah zu Ende bringen", versprach der Bürgermeister abschließend.