Der Blösenberg ist nur eines der Baugebiete in Meckesheim. Foto: Alex.
Von Nicolas Lewe
Meckesheim. Um möglichst bald neue Bauplätze ausweisen zu können, drückt die Gemeinde bei der Baulandentwicklung im Gebiet "Vorderer Blösenberg" aufs Tempo. In seiner jüngsten Sitzung hat der Gemeinderat die Stuttgarter LBBW Immobilien Kommunalentwicklung GmbH (KE) mit der Vorbereitung, Durchführung, Finanzierung und Abwicklung der Baulanderschließung beauftragt. Dies beinhaltet Hauptamtsleiter Uwe Schwarz zufolge auch die Anbindung der Eschelbronner Straße an das künftige Baugebiet.
Wie berichtet soll diese Anbindung mit Hilfe eines Kreisverkehrs hergestellt werden. Außerdem wird es eine Verbreiterung des Zufahrtsweges geben. Den Preis, den die Gemeinde dafür an die KE überweist, bezifferte Schwarz auf 63.000 Euro. Das Stuttgarter Unternehmen werde im Anschluss an die genannten Maßnahmen auch als Erschließungsträger die Bauherrschaft übernehmen. Als Vorteil bezeichnete Schwarz, "dass der gemeindliche Haushalt kaum belastet wird und die KE bei Ausschreibungen für Bauleistungen bessere Preise erzielen wird". Letzteres schon allein deshalb, da die KE im Gegensatz zur Gemeinde mit den Anbietern verhandeln dürfe.
In der zweiten Jahreshälfte, wohl im September nach den Sommerferien, könne – wenn alles planmäßig verläuft – mit den Baumaßnahmen begonnen werden, erklärte Schwarz auf Nachfrage von Matthias Grasse (M2). Wie denn momentan die Nachfrage nach Bauplätzen aussehe, wollte Arno Beckmann (CDU) wissen. Seinen Beobachtungen zufolge sei diese zuletzt "stark zurückgegangen", weshalb er die Zukunft "nicht so rosig" sehe. Eine Einschätzung, der Bürgermeister Maik Brandt zum Teil recht geben musste: "Doppelt und dreifach vergeben ist das Baugebiet nicht", meinte er, fügte aber hinzu: "Die Nachfragen werden kommen."
Während sich Gunter Dörzbach (CDU) freute, dass mit der Vergabe an die KE eine Realisierung noch im Jahr 2020 möglich wird, äußerte sich Hans-Jürgen Moos (SPD) kritisch gegenüber dem Vorhaben. "Wir haben unglaublich viele Fremdvergaben", stellte Moos fest. Auch wenn man diesen eingeschlagenen Weg beim zweiten Meckesheimer Neubaugebiet "Hummelberg II" in Mönchzell noch mitgehen wolle, so sei es beim "Vorderen Blösenberg" doch aus seiner Sicht die intelligentere Lösung, dies im eigenen Haushalt zu belassen. "Rentabler geht’s nicht", meinte Moos hinsichtlich einer künftigen Vermarktung. "Die Grundstücke gehen weg wie warme Semmeln", zeigte er sich überzeugt und prognostizierte, dass eine dafür in Kauf genommene Verschuldung "nur temporär" und in ein bis zwei Haushaltsjahren abgearbeitet sei.
Moos und sein SPD-Fraktionskollege Rainer Ehehalt verweigerten der Vergabe an die KE deshalb ihre Zustimmung, während sich das dritte SPD-Ratsmitglied, Rose Schuh, dem Votum enthielt. Hauptamtsleiter Uwe Schwarz machte allerdings deutlich, dass er vom Moos’schen Vorschlag der Baulandentwicklung in Eigenregie nur wenig hielt. "Ich verstehe Ihre Aussage nicht. Wie sollen wir das alleine stemmen?", fragte Schwarz und erhielt hierfür Zustimmung von Brandt. "Mir ist keine Gemeinde bekannt, die solche Maßnahmen alleine stemmt", beendete der Rathauschef für den Moment die Diskussion. Auf RNZ-Nachfrage teilte Brandt mit, dass das geplante Vorgehen derzeit vom Kommunalrechtsamt geprüft werde. Eine abschließende Antwort stehe noch aus.