Im Stadtkern von Leimen machten sich die Kippensammler ans Werk. Schnell waren die Eimer gefüllt, wie Hans Appel (2.v.l.) und Ulrike Eckl zeigen. Foto: Geschwill
Von Sabine Geschwill
Leimen. Mit einem "Aktionstag gegen Kippen" hat der CDU-Stadtverband auf die negativen Folgen von achtlos weggeworfenen Zigarettenkippen aufmerksam gemacht. Wer in der Großen Kreisstadt unterwegs ist, braucht seine Augen nur auf den Boden zu richten und hat das Problem direkt vor Augen: Zigarettenstummel findet man in Leimen in großer Zahl. Sie liegen auf den Straßen und Plätzen, an Bus- und Bahnhaltestellen – und das, obwohl es im gesamten Stadtgebiet dafür eigentlich genügend Mülleimer gibt.
Die Leimener Christdemokraten haben sich jetzt zu einer Sammelaktion getroffen, um der Kippenflut den Kampf anzusagen und Raucher zum Umdenken zu bewegen. Treffpunkt für den Aktionstag war der Georgimarkt. Mit Greifzangen und Sauggerät wurde der Platz von Zigarettenstummeln befreit. Danach ging es weiter in Richtung Turmgasse bis zum Döner-Imbiss am Franzosenturm, zu den Bus-, Bahn- und Taxihaltestellen am Kurpfalz-Centrum und weiter zum Parkplatz am Penny-Markt. Die mitgebrachten Eimer und Sammelgefäße waren schnell mit Kippen gefüllt.
"Wir wollen heute mit unserer Aktion ein Zeichen setzen und darauf aufmerksam machen, wie sehr achtlos weggeworfene Zigarettenkippen unsere Straßen verschmutzen, das Wasser verseuchen und schädlich für die Umwelt sind", sagte Hans Appel. Der Vorsitzende der CDU-Fraktion war zusammen mit seinen Fraktionskollegen Richard Bader und Wolfgang Stern, der Stadtverbandsvorsitzenden Ulrike Eckl und den engagierten Mitgliedern Eva Neuschäfer, Eva Kohlmann und Hans Schwegmann für einige Stunden auf Straßen, Wegen und Plätzen unterwegs gewesen, um Zigarettenstummel aufzusammeln.
Die Filter, die nach dem Rauchen weggeworfen werden, sind nicht nur optisch ein großes Problem in Städten und Gemeinden, sondern pures Gift für die Umwelt. Eine einzige Kippe könne rund 40 Liter sauberes Grundwasser durch austretende Giftstoffe verunreinigen, sagen Experten. Rund 5,6 Billionen Zigaretten werden jedes Jahr weltweit geraucht. Man schätzt, dass etwa 4,5 Billionen Kippen achtlos weggeworfen werden. Die in den Zigarettenstummeln enthaltenen Substanzen sind in fließenden und stehenden Gewässern nachzuweisen und für Fische lebensbedrohlich.
Viele Städte wollen mit kräftigen Bußgeld-Erhöhungen gegen Raucher und das "Kippen-Wegschnipsen" vorgehen, weiß Hans Appel. Seine Fraktion möchte mit Aufklärung gegen die Kippenflut vorgehen.