Dieser Wasserrohrbruch wird teuer
Hauptförderleitung wurde auf 50 Meter Länge unterspült - Neubau kostet eine Million Euro

Die geborstene Hauptförderleitung verläuft in einer Tiefe von etwa vier Metern. Foto: privat
Leimen/Sandhausen. (cm) Sitzt Leimen bald auf dem Trockenen? "Nein", beruhigt Bruno Sauerzapf. "Die Versorgung ist gewährleistet", betont der Geschäftsführer des "Zweckverbands Wasserversorgung Hardtgruppe". In der Nähe des Leimener Bergfriedhofs kam es zu einem Wasserrohrbruch, der richtig teuer wird. "Es ist zwar ein kleiner Rohrbruch, aber er ist an einer wichtigen Stelle", so Sauerzapf. Und da das Wasser hier schon Wochen, Monate oder gar Jahre austrat, ist die Trasse der Hauptförderleitung zum Hochbehälter im Grauenbrunnenweg auf etwa 50 Meter Länge unterspült. Von dem Hochbehälter mit einem Volumen von 5000 Kubikmetern werden mehrere Hundert Haushalte "am Berg" versorgt.
Das Leck war Anfang November im Rahmen der jährlichen Reinigung des Hochbehälters aufgefallen: Am Rande des Bergfriedhofs kam Wasser aus dem Boden. Die Suche nach dem Leck gestaltete sich schwierig, denn die Leitung verläuft bis zu vier Meter unter der Erde. Eine Ortung war erfolglos, da Messgeräte erst ab einem Betriebsdruck von zwei Bar sichere Ergebnisse liefern. Auf der Leitung sind aber nur 1,5 Bar.
Die in den 60er Jahren verlegte Guss-Leitung mit einem Durchmesser von 50 Zentimetern kann nun nicht außer Betrieb genommen werden, weil sonst kein Wasser mehr im Hochbehälter und in der Folge in den Haushalten "am Berg" kein Wasser mehr aus dem Hahn käme. Deshalb muss nun die unterspülte Leitung auf einer Länge von 200 bis 300 Metern mit einer Kunststoffleitung "überbrückt" werden. Diese hat zwar mit 20 Zentimetern einen geringeren Durchmesser, reiche aber für den niedrigeren Wasserverbrauch im Winter aus, so Sauerzapf. Die Arbeiten beginnen wohl am morgigen Mittwoch und kosten 40.000 Euro.
Deutlich teurer wird der Neubau der Förderleitung auf einer anderen Trasse. Der Auftrag soll in einer Sondersitzung des Zweckverbandes am 10. Dezember vergeben werden, sodass die Arbeiten noch im Winter beginnen können. Denn bis Sommer, wenn der Wasserverbrauch wieder steigt, muss die Leitung fertig sein. Sauerzapf rechnet mit Kosten von einer Million Euro, die den Kubikmeterpreis wohl um einige Cent steigen lassen.
Der Geschäftsführer hofft nun, dass die leckgeschlagene Leitung so lange hält, bis die Notversorgung steht. Falls nicht, müsste die Feuerwehr eine 400 Meter lange Notleitung zum Hochbehälter legen. "Aber auch auf diesen Fall wären wir vorbereitet", sagt Bruno Sauerzapf.



