Gebühren in Leimen

Wasser und Abwasser werden billiger

Stadt darf sich trotzdem über schöne Konzessionsabgabe freuen - Der Bäderpark braucht dauerhaft 1,76 Millionen Euro Zuschuss

06.12.2017 UPDATE: 07.12.2017 06:00 Uhr 2 Minuten, 20 Sekunden

Ob zu Hause das Trinkwasser fließt, in Gauangelloch neue Kanäle verlegt werden oder im Freibad der Sommer genossen wird: Ohne die städtischen Eigenbetriebe liefe nichts. Fotos: Alex (2)/Frenzel

Von Thomas Frenzel

Leimen. Man muss nicht Rudi Kuhn heißen und Chef der städtischen Eigenbetriebe sein, um sich über das allseitige Lob zu freuen, das Leimens gewählte Bürgervertreter über ihn ausschütteten. Mit Sicherheit tat es auch allen anderen aus seinem Team gut, die - in welcher Funktion auch immer - Tag für Tag dafür sorgen, dass es sich in Leimen gut leben lässt. Worum es ging bei der jüngsten Ratszusammenkunft? Um das Wasserwerk, um die Abwasserbeseitigung, um den "Technische Betriebe Leimen (TBL)" genannten Bauhof und um den Bäderpark. Die gute Nachricht für die Bürger: Bei Wasser und Abwasser sinken 2018 die Preise und der Bäderpark hat sich bei einem Zuschussbedarf von "nur" noch 1,76 Millionen Euro eingependelt - vor wenigen Jahren waren es noch deutlich mehr als zwei Millionen Euro gewesen.

> Wasserwerk: Für die Wasserversorgung ist ausdrücklich die Absicht auf Gewinnerzielung festgeschrieben. Das erlaubt, aus den Gebühreneinnahmen eine Konzessionsabgabe an den städtischen Haushalt zu entrichten - für die Nutzung städtischer Flächen durch die verlegten Wasserleitungen. 190.000 Euro sind vom Wasserwerk als Konzession vorgesehen, sagte Kuhn, rein rechtlich denkbar wäre auch knapp das Doppelte gewesen - freilich mit Auswirkungen auf den Wasserpreis. So sinkt dieser Preis im nächsten Jahr um einen Cent auf 2,35 Euro pro Kubikmeter. Möglich macht dies auch die gute Spanne, die zum Einkaufspreis besteht: Kuhn zufolge kauft Leimens Wasserwerk den Kubikmeter für 78 Cent vom Zweckverband Hardtgruppe ein. Klarer Wermutstropfen für die Endverbraucher: Die Grundgebühr für die installierten Wasserzähler steigt für alle, die sich als Otto Normalverbraucher bezeichnen können. Laut Planzahlen wird trotz dieser Preissenkungen und trotz der Konzessionsabgabe ein Gewinn von 192.000 Euro erwirtschaftet - bei einem Umsatz aus dem laufenden Betrieb von 3,83 Millionen Euro. Bei den vorgesehenen Investitionen - der Vermögensplan weist ein Volumen von knapp 2,97 Millionen Euro aus - sind Kreditaufnahmen von 2,18 Millionen Euro vorgesehen.

> Abwasserbeseitigung: Verglichen mit dem Aufwand waren hier die bisherigen Gebühren offenbar zu hoch angesetzt gewesen, zumal die Abwasserbeseitigung vom Gemeinderat nicht dazu verdonnert worden war, eine Konzessionsabgabe an den städtischen Haushalt abzuführen. 2018 werden diese guten Einnahmen der Vergangenheit wieder an die Bürger zurückgegeben. Will heißen: Die Entsorgung von Schmutzwasser, die sich am Trinkwasserbezug orientiert, sinkt nächstes Jahr um sieben Cent auf 1,52 Euro pro Kubikmeter. Für die Niederschlagsbeseitigung, bei der die versiegelten Flächen eines Grundstücks als Berechnungsgrundlage dienen, sinkt der Quadratmeterpreis um einen Cent auf 0,44 Euro. Auch Großbetriebe, die sich als Direkteinleiter ins Klärwerk darstellen, können sich freuen: Für sie sinkt der Kubikmeterpreis an Schmutzwasser um zwei auf 78 Cent. Alles in allem geht die Abwasserbeseitigung von 3,71 Millionen Euro an Einnahmen aus dem laufenden Betrieb aus. Die für 2018 ins Auge gefassten Investitionen von knapp 7,77 Millionen Euro sind allerdings zum überwiegenden Teil - 6,64 Millionen Euro - über Kredite finanziert.

> Technische Betriebe Leimen: Der Bauhof wird auch nächstes Jahr am Tropf der städtischen Aufträge hängen. Bei geplanten Einnahmen von knapp 3,95 Millionen Euro machen die städtischen Aufträge nahezu 3,4 Millionen Euro aus. Der angepeilte Gewinn kommt denn auch bescheiden daher: 3000 Euro.

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> Bäderpark Leimen: Was für den laufenden Betrieb zu optimieren ist, wird Rudi Kuhn zufolge 2017 abgeschlossen sein. Auch die Investitionen werden weitestgehend zurückgefahren. Will heißen: Die städtische Subvention von 1,76 Millionen Euro , die den Freizeitspaß in Frei- und Hallenbad am Laufen hält, wird sich nicht weiter senken lassen. Nicht zuletzt über die Ticketpreise wird mit Einnahmen von knapp 343.000 Euro kalkuliert, bei Ausgaben von über 2,1 Millionen Euro. Auf dieser Seite schlagen auch rund 0,56 Millionen Euro an Personalkosten zu Buche, bei deren Senkung ebenfalls ein Ende der Fahnenstange erreicht ist: Mangels personeller Ressourcen hatte das Freibad im vergangenen Sommer wochenlang geschlossen bleiben müssen.

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