Haushalt Leimen

Trinkwasser ist ein gutes Geschäft für Leimen

Stadtsäckel profitiert mit 310.000 Euro - Eigenbetriebe legten Geschäftsergebnisse von 2016 vor - Bäderpark bleibt Verlustbringer

07.08.2017 UPDATE: 08.08.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 52 Sekunden

Die große Rutsche ist die Attraktion im Leimener Bäderpark. Diese Ferienfreude lässt sich die Große Kreisstadt viel Geld kosten. Foto: Alex

Leimen. (fre) Mit den städtischen Eigenbetrieben befasste sich der Gemeinderat in seiner zurückliegenden Sitzung. Es ging um die Jahresabschlüsse 2016, für die Rudi Kuhn als Chef der Betriebe dickes Lob erhielt. Dieter Heinzmann, der Leiter des Rechnungsprüfungsamts, würdigte ausdrücklich die schon jetzt erfolgte und damit frühzeitige Vorlage. Und der Gemeinderat zeigte mit seiner einmütigen Zustimmung, dass er mit den Betriebsergebnissen zufrieden war.

> Wasserwerk: Bei einer Bilanzsumme von knapp 16,4 Millionen warf das Geschäft mit dem Trinkwasser über 184.000 Euro Gewinn ab. Und das nur für den Eigenbetrieb: Weitere 310.000 Euro flossen als Konzessionsabgabe in den Haushalt der Stadt - für die Benutzung von stadteigenem Grund und Boden durch das Wassersleitungsnetz. Kuhn zufolge basiert das laut Richard Bader (CDU) sehr gute Geschäftsergebnis auf zweierlei: 2016 wurde mehr Wasser verkauft, gleichzeitig senkten sich die Wasserbezugspreise, die an den Zweckverband Wasserversorgung Hardtgruppe entrichtet werden müssen. Einen Wermutstropfen gab es dennoch: Die Zahl der Wasserrohrbrüche erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um zehn auf 60. Entsprechend stieg der Wasserverlust auf 10,7 Prozent. Da diese Rohrbrüche zunehmend aus desolaten Hausanschlüssen resultierten, dachte Peter Sandner (SPD) laut über einen diesbezüglichen Sanierungszwang nach, wenn in den Straßen das Rohrnetz erneuert werde.

> Abwasserbeseitigung: Wie teuer diese Infrastruktur ist, zeigt die Bilanzsumme: Bei einem Gesamtvolumen von 24,7 Millionen entfallen auf das Anlagevermögen etwas über 24,3 Millionen Euro. Trotz aufwendiger Baumaßnahmen und kostenintensiver Unterhaltung des Kanalnetzes blieben beim Geschäft mit dem Abwasser über 132.000 Euro übrig. Dieses Geld muss als sogenannte Gebührenausgleichsrückstellung binnen fünf Jahren zur Senkung der Abwassergebühren genutzt werden, betonte SPD-Sandner. CDU-Bader: Da freut sich der Gebührenzahler.

> Technische Betriebe Leimen (TBL): Bei einer Bilanzsumme von etwas über 3,0 Millionen Euro war auch das Geschäftsjahr 2016 maßgeblich geprägt von den Aufträgen durch die Stadt. Der milde Winter wirkte sich günstig auf den Streu- und Räumdienst aus, wodurch Kuhn zufolge die Rücklagen profitierten. CDU-Bader empfahl, die Rücklagen dieses Eigenbetriebs wieder aufzubauen und zu stärken. Und Rechnungsprüfer Heinzmann merkte an, dass bei Anschaffungen die Regel einzuhalten ist, wonach drei verschiedene Angebote eingeholt werden müssen.

> Bäderpark: Pro Besucher werden 13 Euro zugeschossen, merkte Gerhard Scheurich (FDP) unwidersprochen an. Nicht nur für Rechnungsprüfer Heinzmann stand außer Frage: Der Bäderpark ist und bleibt ein Verlustbringer. Sein Minus belief sich 2016 auf 1,678 Millionen Euro - und lag damit unter der Zielvorgabe, die man sich vor acht Jahren gesetzt habe, als die Jahresverluste sich noch bei 2,3 Millionen bewegten. Dies betonten auch Rudolf Woesch (FW) und Ralf Frühwirt (GALL). Allerdings: Deutlich unter die 1,7-Millionen-Euro-Schallmauer werden die Verluste auch nicht mehr sinken. SPD-Sandner verwies auf die neue Energieeinspeisung am Bäderpark und darauf, dass durch erzielte juristische Vergleiche die Rechtsanwaltskosten rückläufig waren. Problemkind im Bäderpark blieb 2016 die Sauna: Zwei Versuche einer soliden Vermietung seien gescheitert, sagte Sandner. CDU-Bader hoffte, dass es nach den leicht rückläufigen Besucherzahlen von 2016 im laufenden Jahr 2017 nicht zu noch größeren Einbrüchen infolge der personalbedingten Schließungen kommen werde.

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