Gaiberg. (agdo) Die erfreuliche Nachricht: Gaiberg hat eine gute Breitbandversorgung. Und die weniger gute: Die Verbindung im Ort ist so hochwertig, dass es keine Zuschüsse für einen weiteren Ausbau gibt, denn diese erhalten nur Kommunen mit schlechter Versorgung. Das erklärte Thomas Heusel, Operativer Leiter vom Zweckverband High-Speed-Netz Rhein-Neckar in der zurückliegenden Sitzung des Gemeinderats im Alten Schulhaus. Auf der Tagesordnung stand dabei der Glasfaserausbau im Ort.
Rund vier Jahre habe man gebraucht, um im ganzen Rhein-Neckar-Kreis die Hauptleitung zu legen, berichtete Heusel: Verlegt wurden rund 400 Kilometer sogenannter "Backboneleitung", um sämtliche 54 Kommunen des Kreises zu erreichen. Bis auf wenige Ausnahmen liegt Glasfaser in den Rohren. In Gaiberg sind es zwei oder drei Straßen, in denen bisher nur Leerrohre liegen. Umgekehrt sieht es bei den Haus- und Straßenanschlüssen aus: Bis auf wenige Ausnahmen sind diese nicht mit Glasfaser versorgt. Die Hauptleitung in Gaiberg kommt von Bammental und geht am Rathaus vorbei bis nach Lingental. Obwohl Lingental zu Leimen gehört, wird der Ortsteil per Hauptleitung über Gaiberg versorgt, weil hier die technischen Voraussetzungen besser sind. Die Breitbandverfügbarkeit ist in Gaiberg gut, weil die Telekom in den vergangenen Jahren die Versorgung hier verbessert hat.
"In Gaiberg wurden rund 140.000 Euro für die Verlegung der Backboneleitung investiert", sagte Heusel weiterhin; die Gemeinde hatte ihren Anteil dazu mit 82.000 Euro beigesteuert. Momentan sei es aufgrund nicht vorhandener Ausbautechnik nicht möglich, die Leerrohre in den zwei bis drei Straßen mit Glasfaser zu füllen. Und auch bei den Haus- und Straßenanschlüssen wird es noch dauern: Die Multifunktionsgehäuse und Röhrchenverteiler – das sind die grauen Kästen am Straßenrad – seien in Gaiberg noch nicht mit der notwendigen Technik ausgestattet, so Heusel. Eingebaut wird die Technik vom Netzbetreiber. Einen großen Kasten mit entsprechender Technik auszustatten, kostet laut Heusel rund 20.000 Euro. Um die Leerrohre mit Glasfaser zu füllen, braucht der Zweckverband im längsten Fall drei Jahre. In den Planungen hierzu sind unter anderem Markterkundung, Ausführungsplanung, Ausschreibung und Auftragsvergabe sowie Bau inbegriffen.
Hans-Jürgen Hennrich (Grüne Liste) meinte, es sei schön zu hören, dass man nicht förderungsfähig sei, weil die Versorgung in Gaiberg so gut sei. Allerdings befürchte er, dass die Telekom den Planungen des Zweckverbands zuvorkommen könnte, weil dieser zu lange brauche. Das sei in den vergangenen Jahren auch so gewesen. Das könne er nicht entkräften, entgegnete Heusel. Die Präsentation soll als Entscheidungsgrundlage für Mittelbereitstellungen im nächsten Haushalt dienen. Die Räte und Bürgermeisterin Petra Müller-Vogel nahmen die Information zur Kenntnis.