Der neue Weg soll auf dem Bahndamm nach rechts am Zaun und am Parkplatz vorbeiführen. Fotomontage: RNZ-Online
Von Anja Hammer
Eppelheim. Fünf Jahre lautstarker Protest haben sich offenbar gelohnt. Wie Bürgermeisterin Patricia Rebmann in der Gemeinderatssitzung am Montagabend auf Nachfrage von Martin Gramm (Grüne) mitteilte, könnte es bald einen neuen Weg zum Edeka-Markt im Süden der Stadt geben. Das mag für Außenstehende banal klingen. Für Eppelheim aber könnte damit ein fünf Jahre währender Streit zu einem Ende kommen.
Im Oktober 2013 hatte die Eigentümergemeinschaft der Wohnungen über dem Edeka-Markt in der Rudolf-Wild-Straße einen Zaun um das Gelände errichten lassen. Die reguläre Zufahrt zum Markt war natürlich noch möglich. Allerdings wurde ein Trampelpfad über den benachbarten Bahndamm gekappt: Die Eigentümergemeinschaft fühlte sich durch die vielen Nutzer des Weges gestört.
Wer seither zu Fuß zum Edeka will, muss entweder einen unerlaubten Schleichpfad am Zaun entlang nutzen, oder einen weiten und dazu noch gefährlichen Umweg über die viel befahrene Hermann-Wittmann-Straße oder die Rudolf-Wild-Straße in Kauf nehmen. Das nahmen die Eppelheimer nicht hin: Sie gründeten eine Protestinitiative, trafen sich regelmäßig mit Trillerpfeife und Plakaten am Zaun. Der Edeka-Pächter klag-te gegen den Zaun - scheiterte aber zweimal vor Gericht.
Ein weiteres Problem: Den bisherigen - und von der Stadt angelegten - Trampelpfad dürfte es eigentlich gar nicht geben, da er nie entsprechend "gewidmet" wurde, wie es im Fachjargon heißt. Die gute Nachricht: "Ich warte täglich auf die Nutzungsgenehmigung, der den Weg legal macht", sagte Patricia Rebmann am Montagabend. Sie sei sich mit der Deutschen Bahn, der der alte Bahndamm gehört, einig geworden. Damit nicht genug: "Es soll einen neuen Weg über den Bahndamm zum Edeka geben", so die Rathauschefin.
Nach RNZ-Informationen soll dieser Weg parallel zur Herrmann-Wittmann-Straße, also oben auf der Böschung, um den Parkplatz führen. Dort ist derzeit alles noch mit Hecken und Bäumen zugewuchert. Um Rodungen wird man also nicht umhinkommen. Auf Martin Gramms Frage, was dies kosten wird, entgegnete Rebmann: "Umsonst ist das nicht."
Seitens der Protestinitiative ist man erleichtert: "Da hat sich der fünf Jahre lange Kampf gelohnt", sagt der Sprecher der Initiative, Martin Hornung. Er wisse schon seit September von der nahenden Lösung, hielt sich aber bislang bedeckt: "Wir wollten es erst kundtun, wenn alles schriftlich ist", meinte Hornung vorsichtig auf RNZ-Nachfrage. Dann solle es auch ein großes Fest geben.