Für die Erweiterung muss der Eiterbach verlegt werden

Heiligkreuzsteinach. Soll für nur ein expandierendes Unternehmen ein Gewerbegebiet ausgewiesen werden? Die Anwohner befürchten Lärm

06.03.2012 UPDATE: 06.03.2012 10:23 Uhr 1 Minute, 25 Sekunden

Heiligkreuzsteinach. (fi) Die Gratwanderung war dem Gemeinderat anzumerken: Zum einen sollte die Firma expandieren dürfen, zum anderen war aber auch der Wunsch der Anwohner auf möglichst wenig Störungen zu beachten. Im Gemeinderat in Heiligkreuzsteinach ging es um die Änderung des Bebauungsplans Langenacker/Weinweg. Dort ist ein Unternehmen im Formenbau ansässig. Im Schichtbetrieb wird dort entwickelt und gefertigt. Nebenan herrscht Wohnbebauung. Wie bekommt man alles unter einen Hut? Dietmar Glup als verantwortlicher Planer hatte die Form eines eingeschränkten Gewerbegebietes mit anschließendem Mischgebiet gewählt. Mit einem Schwenk soll der angrenzende Eiterbach verlegt werden, um das definierte Ziel zu erreichen: nämlich die Erweiterung der Betriebsfläche.

Die Anhörung der öffentlichen Träger war erfolgt, deren Stellungnahmen wurden peu à peu abgearbeitet. Vor allem die wasserrechtliche Seite und das Schutzgut "Boden" wird tangiert, grundsätzliche Bedenken wurden bei den insgesamt 19 Antworten der Fachbehörden nicht erkennbar. Die Umleitung des Eiterbaches ist auch aus Sicht des Naturschutzes zu lösen und zu kompensieren. Um den Beschwerden und Befürchtungen der Anwohner auf Lärmimmission Rechnung zu tragen, hatte Peter Fritz von einem Fachbüro ein Gutachten erstellt. Im Bebauungsplan sollten die Grenzwerte festgelegt werden, mittels Lärmkontingentierung wurden die Schallleistungspegel definiert. "Mit den 62 Dezibel pro Quadratmeter bei Tag und 47 Dezibel bei Nacht haben Sie ein Steuerungswerkzeug in der Hand, das ist der Hosenträger zum Gürtel", so der Experte.

Das Unternehmen arbeitet im Schichtbetrieb, die Anwohner im allgemeinen Wohngebiet bemängeln die Geräuschkulisse, die von der Firma heute schon ausgehe. Und haben Bedenken, dass dies mit der gewünschten Erweiterung noch schlimmer kommt. Doch warum ein Gewerbegebiet ausweisen eigens für die Fläche des Unternehmens?

Hans-Rupprecht Klee (SPD) wollte sich damit nicht anfreunden: "Wir wollen so wenig wie möglich Veränderung, um den Betrieb ist ringsherum Wohngebiet." Ein Mischgebiet wäre seiner Meinung nach die sinnvollere Lösung, was dem Planer allerdings nicht so recht begeisterte. "Wenn wir anstatt eines Gewerbegebiets mit einem Mischgebiet besser leben können, sollten wir das untersuchen", meinte Bürgermeister Karl Brand. Die Einteilung in Zonen innerhalb des Mischgebietes sei denkbar, Konflikte zwischen gewerblicher Nutzung und Wohnen könnten so entschärft werden. Doris Elfner (FLH) als indirekte Anliegerin an das Plangebiet enthielt sich der Stimme, das Planungsbüro ist nun gehalten, einen neuen Entwurf des Bebauungsplanes zu erarbeiten.

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