Andreas Maliglowka (r.) und Nikita Karpalyuk (l.) im Duell-Parcours bei Big Bounce - die Trampolin-Show. Foto: Markus Hertrich
Von Noemi Girgla
Mosbach. Einen Blick hinter die Kulissen von RTL durfte der 27-jährige Grundschullehrer Andreas Maliglowka vergangenes Jahr werfen, als er zu einer der Qualifikations-Shows von "Big Bounce - Die Trampolin-Show" eingeladen wurde. 6000 Bewerber gab es für die laufende Staffel, von denen nicht ganz 500 nach dem Casting eingeladen wurden.
Mit seiner Frau und seinem Vater fuhr Maliglowka von seinem Wohnort Mosbach nach Breda in die Niederlande, wo die Sendung aufgezeichnet wurde. An diesem Tag (einem von sechs Terminen) waren 64 Kandidaten vor Ort, die in vier Gruppen aufgeteilt wurden. Es folgten Interviews und ein erstes kennenlernen des Trampolin-Areals, bevor der Duell-Parcours (der ersten von drei zu bewältigenden Parcours, der dazu dient, die Teilnehmerzahl zu halbieren) begann.
Gegen wen er antrat, erfuhr Maliglowka erst, als er gemeinsam mit ihm das Sprungfeld betrat. Es sollte ein spannendes Kopf-an-Kopf-Springen werden, denn in den rund zwei Minuten, die der Klassenlehrer einer dritten Klasse der Friedrich-Heuß-Schule Haßmersheim brauchte, um den Parcours zu bewältigen, war pure Action angesagt. Erst verlor er auf dem Weg seine Brille, konnte sie aber gerade noch greifen und mit ihr in der Hand weiterspringen, dann kam er - mit blutiger Nase - am Buzzer an.
Bei "Big Bounce" folgen auf den Duell- der Taktik-Parcours und zu guter Letzt der Höhenparcours. Dabei muss eine aus 20 Trampolinen bestehende Fläche überwunden werden, von denen vor dem Start sechs rot beleuchtet werden, die nicht "besprungen" werden dürfen. Dieser Aufgabe des Wettbewerbs stellen sich die Kandidaten alleine, bevor es bis zu sechs Meter hoch hinausgeht.
Andreas Maliglowka sprüht vor Begeisterung für die Trendsportart, die durch Trampolinhallen immer verbreiteter wird. Die Vorbereitung auf die Sendung war nicht ganz einfach für ihn. Zwar war er mehrfach in Heidelberg in der "Sprungbude", doch konnte er sich dort nur mäßig auf den mit Hindernissen bestückten Parcours einstimmen. Sein Ausdauertraining für den Mosbacher Stadtlauf brachte ihm größere Vorteile.
Als größten Antrieb nennt er seien Ehrgeiz, den Parcours schaffen zu wollen. Seine größte Angst war, beim Taktik-Parcours zu versagen. "Das wäre peinlich gewesen, sich diese sechs Felder nicht merken zu können", räumt er grinsend ein. Die Teilnahme an der Trampolin-Show bezeichnet er als einen Punkt auf der To-do-Liste seines Lebens, ein Ziel, das er sich gesteckt und erfüllt hat.
Sein "Sprungfieber" scheint ansteckend zu sein. Auch die Schüler des Grundschullehrers haben sich infiziert und fordern einen Ausflug in eine Trampolinhalle - was jedoch auch sicherheitstechnischen Gründen schwer zu bewerkstelligen ist. Dem jungen, verantwortungsbewussten Lehrer ist sehr wohl bewusst, welche Risiken seine favorisierte Sportart birgt. Nicht nur, dass er sich selbst die Nase angeschlagen hat, auch die ausgerenkte Schulter eines weiteren Kandidaten erlebte er bei Big Bounce mit. Dennoch versucht er einfache, sichere Sprungelemente in den Sportunterricht der Kinder einfließen zu lassen, wohlbedacht darauf, dass keiner seine eigenen Grenzen überreizt.
Auch Maliglowkas Vater, der das große Springen bislang nur von der Zuschauertribüne aus verfolgte, hat sich von der Begeisterung seines Sohnes anstecken lassen und möchte sich für die nächste Staffel bewerben. "Das schafft er", zeigt sich der Sohn zuversichtlich. Besonders beeindruckt war er bei Big Bounce davon, dass sich Teilnehmer von neun bis 56 Jahren denselben Hindernissen stellten. "Man braucht große Sprungkraft, sonst ist der Parcours nicht machbar", resümiert der Wahlmosbacher.
Wie weit Andreas Maliglowka bei Big Bounce gesprungen ist, verriet er der RNZ noch nicht - schließlich soll es spannend bleiben. Am Freitag, 22. Februar, wird die Folge, an der er teilnahm, bei RTL ausgestrahlt. Sicher ist jedoch, dass er auch in der nächsten Staffel wieder antreten möchte.