Die Johannes-Diakonie Mosbach ist nur eine der vielen Wirkungsstätten, in der sich Ehrenamtliche in der Region Mosbach tatkräftig einbringen und hilfsbedürftige Menschen unterstützen. Die vielfältigen Möglichkeiten zeigten Teilnehmer des neuen „Forums Ehrenamt“ auf. Foto: Johannes-Diakonie
Von Alexander Rechner
Mosbach. Sie sorgen für mehr Menschlichkeit, helfen Hilfsbedürftigen und packen mit großer Leidenschaft zu. Ohne die Ehrenamtlichen würden viele Bereiche, für die es von staatlichen Stellen kein Geld gibt, brachliegen. Auch in der Region. Für die Freiwilligen ist das Ehrenamt eine Ehrensache. Das unbezahlte Engagement, etwa in Sport- und Sozialvereinen, gehört zum Alltag vieler Menschen. Doch es nimmt ab; etliche Vereine verzeichnen einen Mitgliederschwund. Immer weniger Freiwillige wollen sich ehrenamtlich engagieren – das weiß Dieter Kautzmann als Leiter der Abteilung Bildung und Generationen bei der Stadt Mosbach zu berichten. "Deshalb ist die Große Kreisstadt Partner des vom Mosbacher Mehrgenerationenhaus (MGH) initiierten neuen "Forums Ehrenamt", sagten Kautzmann und seine Kollegin Anja Spitzer in einem Pressegespräch, bei dem man anlässlich des heutigen "Tages des Ehrenamtes" die vielfältigen Ausprägungen vorstellte.
Mit dem "Forum Ehrenamt" möchten sich die unterschiedlichen Akteure in Zukunft stärker vernetzen, erklärte Michaela Neff, Geschäftsführerin des Mehrgenerationenhauses, den Hintergrund. Schließlich drücke vielen Vereinen und Institutionen der Schuh. Daher beschäftigten sich die Teilnehmer auch mit der Frage, wie man das Ehrenamt attraktiver machen kann. Michael Lagler, der sich unter anderem in der evangelischen Kirche tatkräftig engagiert, hatte dazu einen Vorschlag parat: die Menschen mit Projekten begeistern. Und in den Fokus sollten vor allem Kinder und Jugendliche gerückt werden. Deshalb plädierte er auch dafür, diese Zielgruppe über die Schulen anzusprechen.
Um junge Familien will Kristina Göb die Zielgruppe erweitern. Sie ist die Ehrenamtskoordinatorin der katholischen Kirchengemeinde Mosbach-Elz-Neckar. Und in dieser Funktion sei es ihr wichtig, dass ehrenamtliche Mitarbeiter professionell begleitet werden, eine Ansprechpartnerin haben, und deren Leistungen müssten wertgeschätzt werden.
Einig war man sich in der Runde darüber, dass gerade das ehrenamtliche Engagement den Alltag von Menschen bereichere. "Ich bekomme immer wieder ein Lächeln von den Kindern als Dank", sagte Christina Großmann, die in ihrer Freizeit Jugendlichen in der Rehaklinik der Johannes-Diakonie Mosbach helfend zur Seite steht. Darin war sie sich mit ihrer Mitstreiterin Gabriele Kappe bei der Johannes-Diakonie einig, die berichtete: "Wir machen damit die Bewohner glücklich." Und dies sei der schönste Lohn, den man bekommen könnte.
"Mit unserem Engagement wollen wir leuchten", betonte Susanne Grauer-Raitz, die sich in der evangelischen Stiftsgemeinde engagiert. Und die anderen Teilnehmer stimmten mit ihr darin völlig überein. Schließlich hofften sie, dass weitere Menschen in Zukunft ihrem Beispiel folgen und sich für diese gute Sache einsetzen werden. Betätigungsfelder gebe es genügend. So kann man auch im DRK-Tafelladen einen wichtigen Beitrag dazu leisten, die soziale Not von anderen Menschen zu lindern, zeigten die Tafelladen-Leiterin Manuela Schönig und Karl-Heinz Ahlemeyer auf, der dort tatkräftig mithilft.
Dass man sich auch noch im höheren Alter einbringen kann, zeigte die 84-jährige Margarete Jordan auf, die im Mehrgenerationenhaus bei einem Nähkurs begeistert mithilft, worüber sich Gisela Scheithauer vom MGH besonders erfreut zeigte. Wobei die Einrichtung viele Angebote und Projekte auf die Beine stellt. So berichtete Martina Schmid-Markert, wie sie als ehrenamtliche Koordinatorin am MGH-Ehrenamtsportal im Internet arbeitet.
Auf einen griffigen Nenner, wie man weitere Menschen für das Ehrenamt gewinnen könnte, brachte es Pfadfinder Carsten Pfeiffer: "Die Begeisterung muss überspringen." Wie dieser Funke auch auf die junge Generation überspringen kann, zeigte Lukas Tschaut auf, der sich in vielen Bereichen ehrenamtlich engagiert, unter anderem als Jugendgemeinderat.
Dass es noch weitere positive Beispiele gibt, hob Tanja Bauer als Ehrenamtskoordinatorin der Johannes-Diakonie Mosbach hervor. Man habe dort mehr als 200 Freiwillige, die Menschen betreuen und anderen ihre Zeit schenken. All dies zeigt, wie vielseitig das Ehrenamt in der Region ist, aber auch, wie sehr es auch in Zukunft gebraucht wird.