Seit Anfang Juli gibt es das „Mosbacher Stadterlebnis“, die begleitenden Aktionen stoßen auf positive Resonanz. Auch nach Ablauf des ersten Aktionszeitraums wird es Erlebnisse geben – im Oktober startet die nächste Runde. Foto: Heiko Schattauer
Von Heiko Schattauer
Mosbach. Wenn man schon auf den Mosbacher Sommer verzichten musste, dann soll wenigstens das Ersatzprogramm so ausgiebig wie möglich gestaltet werden. Heißt konkret: Wenn die "Mosbacher Stadterlebnisse" mit Ende der Sommerferien auslaufen, dann muss man nicht allzu lange warten, bis sie eine Fortsetzung finden. Ab 1. Oktober geht es nämlich in eine neue Erlebnisrunde, Holger Schwing von "Mosbach Aktiv" verspricht ein "multimediales Schaufenstererlebnis mit historischem Hintergrund". Vielmehr will er dazu nicht verraten, auf Nachfrage geben der Vorsitzende der Werbegemeinschaft und Citymanagerin Andrea Zorn wenigstens den Titel preis: Mit "Altstadtflimmern" ist der zweite Teil des Mosbacher Stadterlebnisses überschrieben.
Was wann wo und wie genau flimmert, bleibt (noch) offen. "Wir wollen noch einen drauf setzen", führt Holger Schwing mit Blick auf die seit Anfang Juli laufenden Stadterlebnisse und die kommende Fortsetzungsaktion im Oktober aus. Und fügt schmunzelnd an: "Die Leute dürfen wirklich gespannt sein, das wird was Außergewöhnliches." So macht man dann wohl Vorfreude auf Kommendes, bei dem eine besondere Schaufensteraktion das zentrale Element bilden wird. Begleitende Veranstaltungen soll es weiterhin geben, zumal die aktuell laufenden (gerade erst war Komiker "Schorsch" zu Gast) laut Citymanagerin Zorn "wirklich gut angenommen werden".
Überhaupt ist man mit den eilig organisierten Stadterlebnissen ganz zufrieden, die Zusammenarbeit zwischen Stadt (Citymanagement), Mosbach Aktiv und Gastro+ (als Zusammenschluss Mosbacher Gastronomen) habe sich bewährt und werde auch mit dem Altstadtflimmern, das dann bis 21. Oktober in die Stadt locken soll, fortgesetzt. Nicht ganz erfüllt haben sich derweil die Ansprüche, die man an die Open-Air-Galerie in der Altstadt hatte. Was weniger an den teils atemberaubenden Motiven aus der Region als vielmehr an deren mitunter suboptimaler Präsentation in den Schaufenstern der Fußgängerzone liegt. Nicht jeder nimmt die großformatigen Schmuckbilder und die Informationen dazu wie gewünscht wahr, mancher gar überhaupt nicht. An einer besseren Wahrnehmung könne man indes noch arbeiten, findet Schwing, bis Mitte September sind die Bilder des RNZ-Fotografen Thomas Kottal schließlich noch Teil der Stadterlebnisse.
Dauerhafter Bestandteil der Fußgängerzone bleiben die bunten Bistro-Garnituren, die man ebenfalls zum Start der Stadterlebnisse vor etlichen Geschäften aufgestellt hat. "Die kommen super an", wissen Schwing und Zorn. Der Mosbach-Aktiv-Vorsitzende berichtet überdies von einigen "Übernahmeangeboten". So fragen offenbar immer wieder Kunden nach, ob sie die farbenfrohen Garnituren abwerben können. Können sie in diesem Fall nicht, denn Tische und Stühle sollen ja auch weiter zum gemütlichen Verweilen einladen.
Erste Resonanz – in Form von etlichen ausgefüllten Fragebögen – gibt es auch auf die Stadtrallye, die man im Rahmen der Stadterlebnisse ausgearbeitet hat. Und ganz gut weg gehen auch die Gutscheine, die in Fachgeschäften und Restaurants an Kunden und Gäste ausgegeben werden. Die erwünschten Nebeneffekte (nach dem Shoppen noch Schlemmen oder andersrum) treten offenbar immer mal wieder ein. An die 30.000 Gutscheine, so Holger Schwing, werde man bis Ende des ersten Aktionszeitraums Mitte September an den Mann oder die Frau gebracht haben.
Ganz ordentlich läuft es auch für die Künstler, die in Mosbach im Rahmen der Stadterlebnisse für corona-konforme Unterhaltungsbeiträge sorgen dürfen. "Die Leute zeigen große Solidarität", führt Andrea Zorn aus. Anerkennung für die künstlerischen Leistungen wird demnach nicht nur mit Applaus gespendet, sondern findet sich auch in den Hüten oder Tip-Boxen der Musiker und Komiker. "Das ist schön", findet die Citymanagerin.
Solidarität und Kundentreue hilft auch den Einzelhändlern. Dass die nach dem Lockdown im Frühjahr und weiter geltenden Einschränkungen aber nach wie vor zu kämpfen haben, ist klar. Da ist es schön zu sehen, dass die Stadterlebnisse für Frequenz in der Fußgängerzone sorgen. Ein solcher Frequenzbringer ist auch und in besonderem Maße der Wochenmarkt. "Wenn die Stadt immer so belebt wäre wie am Mittwoch und Samstag, das wäre toll", weiß Holger Schwing die Zugkraft des Frischemarktes am Marktplatz aus Einzelhandelssicht absolut zu schätzen. Zugkräftig sollen auch weiterhin die Donnerstagsaktionen im Stadterlebnisformat sein – "die haben sich schon ein wenig etabliert", sagt Andrea Zorn. Und im Oktober wartet dann ja schon das Altstadtflimmern – wir sind gespannt auf das neue, multimediale und historisch wertvolle Erlebnis in der Stadt.