Ein halbmilitärisches Zeremoniell war der Aufmarsch der Fahnenträger am Denkmal des abgeschossenen amerikanischen Militärfliegers Gordon B. Ashley. Foto: Karl Wilhelm Beichert
Von Karl Wilhelm Beichert
Allfeld. Eine einsame Feldlerche begleitete mit ihrem Gesang die Einweihung des Denkmals, die dieser Tage auf der Höhe zwischen Allfeld und Bernbrunn stattfand. Unterbrochen wurde sie nur durch das dröhnende "Fly-over" eines im Tiefflug über das Veranstaltungsgelände hindonnernden, in Lohrbach gestarteten Flugzeugs. Dieses, wie auch die gesamte Feier, war ein Salut für den am 1. April 1945 auf dem dortigen Feld abgeschossenen amerikanischen Militärflieger Gordon B. Ashley. In Allfeld wurden zeitgleich zehn bis zwölf Gebäude zerstört, so auch Stall und Scheune der Familie Mayerhöffer.
Versammelt hatten sich auf der luftigen Anhöhe zahlreiche Besucher, die der Einweihung des Denkmals beiwohnen wollten, das diesem tragischen, wenn auch leider nicht einmaligen, Ereignis vom Ende des Zweiten Weltkriegs gewidmet ist. Die Freiwillige Feuerwehr Billigheim hatte die Verkehrsregelung übernommen, und für eventuelle Notfälle stand ein Einsatzfahrzeug des Roten Kreuzes bereit.
Das von dem Vorsitzenden der "International Veterans Association" in Neckarsulm Larry D. Nichols geschaffene und auf der der Gemeinde Billigheim gehörenden Fläche montierte Monument, wurde zunächst von Pater Marius gesegnet. Der Billigheimer Bürgermeister, Martin Diblik, ordnete das Denkmal in den historischen Hintergrund ein und zog dabei auch Parallelen in die Gegenwart. Ein Krieg erzeuge nur Verlierer, Ashley sei auch ein solcher Verlierer gewesen. Aber aus den damaligen Feinden seien inzwischen Freunde geworden. Es sei Aufgabe der lebenden Generation, den nun schon 75 Jahre währenden Frieden bei uns zu bewahren.
Der gewaltige Motorblock des 1945 abgeschossenen Flugzeugs. Foto: Karl Wilhelm Beichert
Dass sich Kriegsereignisse nicht wiederholen mögen, war auch der Wunsch von Nichols. Er bedankte sich für die Information über den Flugzeugabsturz, die er, von der aus Allfeld stammenden und beim Festakt anwesenden Monika Krauter, erhalten hatte. Für die Dokumentation und die tatkräftige Unterstützung dankte er Ludwig Mayerhöffer aus Allfeld, der im Jahr 2000 die Ausgrabung des Flugzeugs veranlasst und organisiert hatte. Die Unterstützung durch die Gemeinde Billigheim, namentlich durch Bernd Geistlinger von der Gemeindeverwaltung, fand ebenso seine Anerkennung wie Karl Friedrich aus Bernbrunn, der seiner Zeit auf die Ausgrabung gedrängt hatte. Der gewaltige Motorblock des Thunderbolt Jagdbombers, der auf dem Flugplatz Lohrbach aufbewahrt wird, war am Sonntag auf einem Bulldog-Anhänger auf dem Festplatz zu bestaunen.
Ludwig Mayerhöffer, im August 1945 geboren, konnte aus Gesundheitsgründen keine öffentliche Rede halten, aber er berichtete von der Ausgrabungsaktion und dankte seinerseits Ralf Faber, der kostenlos einen Bagger für die Ausgrabung zur Verfügung gestellt hatte. Auch die Unterstützung durch die damalige Billigheimer Gemeindeverwaltung, besonders durch Hauptamtsleiter Peter Wittlinger, erwähnte Mayerhöffer lobend.
Das Denkmal hat 1600 Euro gekostet, und so freute sich Nichols auch über alle Spender, die zur Finanzierung beigetragen hatten. Aus Landstuhl in der Pfalz war Nicolas Widell angereist, ein Vertreter der Fisherhouse Foundation, die dort zwei Häuser betreibt, die sich als "Heimat fern der Heimat" begreifen. Dort werden Wohnungen für Familien zur Verfügung gestellt, deren Mitglieder im dortigen Lazarett behandelt werden. Und neben den Fahnen der Bundesrepublik Deutschland und der USA flatterte auch die Fahne vom Fisherhouse im Wind.