Unter anderem in Schefflenz entzündeten Bauern am Dienstagabend ein Mahn-Feuer, um auf die prekäre Situation für Landwirte aufmerksam zu machen. Foto: Eberle
Region Mosbach. (dpa/gin) Während es mehrere Tausend Bauern aus ganz Deutschland am Dienstag in die Hauptstadt zog, um gegen die Agrarpolitik der Bundesregierung zu demonstrieren, zeigten auch sich die "Daheimgebliebenen" solidarisch. Zahlreiche Landwirte im Neckar-Odenwald-Kreis, die nicht an der Sternfahrt nach Berlin teilnehmen konnten, schlossen sich zusammen und entzündeten weithin sichtbare Mahnfeuer.
Zum stillen Protest kam man im Altkreis Mosbach in Aglasterhausen (unweit der B 292, Richtung Helmstadt) und in Mittelschefflenz am Vogelberg zusammen; in der Region wurden zudem noch weitere Feuer entzündet. Die Landwirte fordern unter anderem mehr Mitspracherecht beim Insektenschutz und sprechen sich gegen die Verschärfung der Düngeverordnung sowie gegen das Freihandelsabkommen mit dem südamerikanischen Staatenbund Mercosur aus, durch das sie einen Wettbewerbsnachteil befürchten.
Die Bewegung "Land schafft Verbindung" (LsV) hatte sowohl zur Sternfahrt nach Berlin als auch zu den Mahnfeuern unter dem Motto "Deutschland in Flammen" aufgerufen. LsV entstand in Folge der vor Monaten gestarteten Grüne-Kreuze-Aktion. Die Kreuze, die auch im Kreis auf vielen Feldern zu sehen sind, sollen auf die prekäre Situation der Bauern hinweisen (die RNZ berichtete). Besonders junge Landwirte sehen durch die immer höheren Auflagen der Bundesregierung ihre Zukunft bedroht. Bereis vor gut vier Wochen waren daher auch viele Traktoren aus dem Neckar-Odenwald-Kreis in der Stuttgarter Innenstadt unterwegs, wo rund 2000 Landwirte demonstrierten.
Zu den Mahnfeuern waren neben der Bevölkerung auch Landräte, Bürgermeister, Gemeinderäte sowie Vertreter von Naturschutzverbänden eingeladen.